Viel ist geredet worden über das "abgehängte Prekariat", die "neue Armut" oder die Unterschicht. Wer dabei selten zu Wort kam, waren die Betroffenen selbst, aber auch die Helfer in der Schule, in den Ämtern, in den Familien. Dies Buch gibt diesen Menschen eine Stimme - sie selbst erzählen, wie es ist, ganz unten zu leben.In den vergangenen Jahren hat sich eine Gruppe der "Ausgeschlossenen" gebildet - Menschen, die nicht mehr am Leben in diesem Land teilnehmen und kaum Hoffnung haben, dass dies eines Tages wieder gelingen wird. Die Autoren haben sie aufgesucht - Familie Weber und die Schüler…mehr
Viel ist geredet worden über das "abgehängte Prekariat", die "neue Armut" oder die Unterschicht. Wer dabei selten zu Wort kam, waren die Betroffenen selbst, aber auch die Helfer in der Schule, in den Ämtern, in den Familien. Dies Buch gibt diesen Menschen eine Stimme - sie selbst erzählen, wie es ist, ganz unten zu leben.In den vergangenen Jahren hat sich eine Gruppe der "Ausgeschlossenen" gebildet - Menschen, die nicht mehr am Leben in diesem Land teilnehmen und kaum Hoffnung haben, dass dies eines Tages wieder gelingen wird. Die Autoren haben sie aufgesucht - Familie Weber und die Schüler der Förderschule in Wattenscheid; Heidemarie Danzer, die Menübotin in Berlin, die arm ist, obwohl sie arbeitet; die Mitarbeiter und "Kunden" des reformierten Arbeitsamtes Hagen und die Insassen im Jugendarrest in Wetter an der Ruhr. Neuste Zahlen und Fakten ergänzen die Geschichten und stellen sie in einen größeren Zusammenhang. Ein brisantes Buch über die soziale Schieflage in Deutschland.
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Autorenporträt
Julia Friedrichs, geboren 1979, arbeitet als freie Autorin von Fernsehreportagen und Magazinbeiträgen. Ihr Film 'Abgehängt. Leben in der Unterschicht', den sie zusammen mit Eva Müller drehte, wurde mit dem Axel-Springer-Preis und dem Ludwig-Erhard-Förderpreis ausgezeichnet. 2008 erschien ihr erstes Buch 'Gestatten: Elite. Auf den Spuren der Mächtigen von morgen' bei Hoffmann und Campe, das ein Bestseller wurde. Eva Müller, geboren 1979, arbeitet als freie Journalistin, vor allem für 'Monitor' sowie die WDR-Redaktionen 'Die Story' und 'Aktuelle Dokumentation'. Für eine Sozialreportage (s. o.) erhielt sie 2007 den Axel-Springer-Preis sowie den Ludwig-Erhard-Förderpreis. Für den Film 'Die Hartz-IV-Schule' wurde sie 2008 mit dem Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises ausgezeichnet. Boris Baumholt, geboren 1975, arbeitete als freier Journalist für den WDR und verschiedene Redaktionen der ARD, unter anderem die Tagesschau, das ARD Morgenmagazin und die Redaktion 'Aktuelle Dokumentatio
n'. 2006 erhielt er den Medienpreis des deutschen Zeitarbeitverbandes für den Film 'Die Billigarbeiter'. Seit 2007 ist er fester Redakteur beim WDR.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Für seine ungemein packende Nahaufnahmen feiert Rezensent Dorion Weickmann dieses Buch über das Leben in den ärmeren Milieus, die nun offenbar auch in kritischeren Kreisen wieder als "Unterschicht" bezeichnet werden dürfen. Er lobt die Vielschichtigkeit des Buches ebenso wie sein Reichtum an Schicksalen und Menschen. Als besondere Qualität hebt er den Respekt hervor, den das Autorentrio seinem Gegenstand und den betroffenen Menschen entgegenbringt. Wie weiland Günter Wallraff hätten sich die drei im Wesentlichen als teilnehmende Beobachter verstanden, hätten den Alltag von Menschen, die sich "im Paralleluniversum der Sozialtransfers" durchs Leben hangeln würden, teilweise jahrelang begleitet und gäbe nun fast unkommentiert seine Eindrücke im Wechsel mit amtlichen Verlautbarungen zum Thema wieder. Am Ende summieren sich speziell die dokumentierenden Einschübe von Einzelschicksalen aus Sicht des Rezensenten zu einem schockierenden Dossier der Abwärtsspirale, in der er längst nicht mehr nur das klassische Prekariat verfangen sieht.