Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Forschung und Studien, Note: 1.7, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bundesregierung hat bei der Pressekonferenz am 6. Dezember zum offiziellen Abschlussbericht der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nicht nur einen finanziellen Erfolg, sondern auch einen positiven Imagezuwachs für Deutschland bilanziert. Tatsächlich wurde in den deutschen Medien im Zusammenhang mit der Fußball-WM über ein neues Wir-Gefühl, über ein neues Bewusstsein der Bevölkerung, vielleicht schon so etwas wie Nationalstolz oder Patriotismus berichtet. Diese neue Deutschland-Euphorie wurde auch den Migrantinnen und Migranten attestiert. Mit Verlauf der WM wurden vornehmlich türkische Mitbürger, also jene Gruppe, die bislang als "Integrationsmuffel" galten, als Deutschlandfans dargestellt und erhielten somit ein neues Pro-Deutschland-Image. Muslimische Frauen mit Deutschlandkopftuch und Ladenbesitzer, die ihren Dönerimbiss
oder ihr Teehaus mit der Deutschlandfahne schmückten, waren mit einem Schlag sichtbar integriert und fühlten sich, wenn man den Berichterstattungen Glauben schenkt, als ein Teil von Deutschland.Hat König Fußball innerhalb von vier Wochen das erreicht, worüber Politiker Jahre lang debattieren? Ist das Fußballwunder komplett, "Deutschland. Ein Integrationsmärchen", oder war der Fußballsommer reinster "Partyotismus", ein rauschendes Fest der Nationalitäten, das einen deutschen Patriotismus aus einer Partylaune heraus erzeugte, der mit Ende der Festlichkeiten Tag für Tag schwächer wird?In meiner Arbeit geht es um die Darstellung der türkischen Migranten zurzeit der Fußball-WM 2006. Ziel ist es, die verschiedenen Abbildungen bzw. Fotografien in deutschen Tageszeitungen während der WM zu dokumentieren und sie nach ihrer Bedeutung mittels der Bild-Text-Methode von Stefan Müller-Doohm zu analysieren. Im Ergebnis sollen die verwendeten Repräsentationspraktiken erforscht werden, um die eventuelle Inszenierung eines "Deutschland-Fan-Images" zu prüfen. Dabei steht weniger die allgemeine Darstellung des Fremden oder des Fußballfans als vielmehr die Inszenierung (des Integrationspotentials) der Fußball-WM im Vordergrund. Dahinter verbirgt sich die Frage: Kann Sport zwischen den Kulturen und den Menschen integrativ wirken und wie können insbesondere Sportereignisse wie die Fußball-WM diesen Integrationseffekt erzielen? Sind Sport und Sportveranstaltungen im Besonderen überhaupt das geeignete Mittel für eine Integrationsarbeit in Deutschland? Welche Bedeutung nehmen diese so genannten "cultural performances" in unserer Gesellschaft und auf die Manifestierung von Kultur ein? Die zu untersuchenden Bilder sind somit das Medium, durch das ich die Kultivierungseffekte des Sports, im Rahmen der Fußball-WM, in Augenschein nehmen werde. Lassen die Photographien Rückschlüsse auf die Integration der türkischen Migranten zu? Oder sind sie lediglich als solidarische Geste von Fußballfans zu deuten?
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oder ihr Teehaus mit der Deutschlandfahne schmückten, waren mit einem Schlag sichtbar integriert und fühlten sich, wenn man den Berichterstattungen Glauben schenkt, als ein Teil von Deutschland.Hat König Fußball innerhalb von vier Wochen das erreicht, worüber Politiker Jahre lang debattieren? Ist das Fußballwunder komplett, "Deutschland. Ein Integrationsmärchen", oder war der Fußballsommer reinster "Partyotismus", ein rauschendes Fest der Nationalitäten, das einen deutschen Patriotismus aus einer Partylaune heraus erzeugte, der mit Ende der Festlichkeiten Tag für Tag schwächer wird?In meiner Arbeit geht es um die Darstellung der türkischen Migranten zurzeit der Fußball-WM 2006. Ziel ist es, die verschiedenen Abbildungen bzw. Fotografien in deutschen Tageszeitungen während der WM zu dokumentieren und sie nach ihrer Bedeutung mittels der Bild-Text-Methode von Stefan Müller-Doohm zu analysieren. Im Ergebnis sollen die verwendeten Repräsentationspraktiken erforscht werden, um die eventuelle Inszenierung eines "Deutschland-Fan-Images" zu prüfen. Dabei steht weniger die allgemeine Darstellung des Fremden oder des Fußballfans als vielmehr die Inszenierung (des Integrationspotentials) der Fußball-WM im Vordergrund. Dahinter verbirgt sich die Frage: Kann Sport zwischen den Kulturen und den Menschen integrativ wirken und wie können insbesondere Sportereignisse wie die Fußball-WM diesen Integrationseffekt erzielen? Sind Sport und Sportveranstaltungen im Besonderen überhaupt das geeignete Mittel für eine Integrationsarbeit in Deutschland? Welche Bedeutung nehmen diese so genannten "cultural performances" in unserer Gesellschaft und auf die Manifestierung von Kultur ein? Die zu untersuchenden Bilder sind somit das Medium, durch das ich die Kultivierungseffekte des Sports, im Rahmen der Fußball-WM, in Augenschein nehmen werde. Lassen die Photographien Rückschlüsse auf die Integration der türkischen Migranten zu? Oder sind sie lediglich als solidarische Geste von Fußballfans zu deuten?
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