Wenn Hans Traxler Heinrich Heine illustriert, kann daraus nur etwas ganz Besonderes entstehen: ein Schmuckstück zu Ehren des großen Dichters, dessen 150. Todestag am 17. Februar 2006 zu gedenken sein wird. Heines schwungvolles Versepos, sein populärstes Werk, erscheint in einer schön gestalteten Neuausgabe, von Traxler mit Zeichnungen kongenial begleitet.
Heines Verssatire gibt die Eindrücke einer Reise wieder, die er im Herbst 1843 durch Deutschland unternommen hat. Scharfzüngig setzt er sich mit allem auseinander, was seinen Zeitgenossen "heilig" war: militantes Nationalgefühl, Burschenschaften, Franzosenhaß und Vielstaaterei. Um dem Vorwurf der Nestbeschmutzung zu entgehen, ergänzte er das in Paris geschriebene Werk um ein versöhnliches Vorwort. Trotzdem unterdrückte die preußische Zensur die Verbreitung des Werks. Heute gilt Deutschland. Ein Wintermärchen als eines von Heines bedeutendsten Werken.
Heines Verssatire gibt die Eindrücke einer Reise wieder, die er im Herbst 1843 durch Deutschland unternommen hat. Scharfzüngig setzt er sich mit allem auseinander, was seinen Zeitgenossen "heilig" war: militantes Nationalgefühl, Burschenschaften, Franzosenhaß und Vielstaaterei. Um dem Vorwurf der Nestbeschmutzung zu entgehen, ergänzte er das in Paris geschriebene Werk um ein versöhnliches Vorwort. Trotzdem unterdrückte die preußische Zensur die Verbreitung des Werks. Heute gilt Deutschland. Ein Wintermärchen als eines von Heines bedeutendsten Werken.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.02.2006Bekleckstes Idyll: Heine-Illustrationen
An dem Dichter, der ein Leben lang um treffende Bilder und sinnliche Anschauung rang, kommen im Heine-Jahr auch die Zeichner der Neuen Frankfurter Schule nicht vorbei. Hans Traxler knöpft sich das "Wintermärchen" vor, in dem Heine die heiligsten deutschen Mythen mit galligem Esprit und gallischer Eleganz demontiert hat. "Cacatum non est pictum" (Gekackt ist nicht gemalt) heißt es in Caput XI über den Nazarener Peter von Cornelius. Deutschnational verschmocktes Pathos kann man den Bildern - für jedes Kapitel eins - nicht vorwerfen. Mit viel Liebe zum Detail malt er Heines antiromantischen Bildersaal in herbstlich-gedeckten Farben aus und rahmt ihn zuweilen wie ein mit Graffiti bekleckstes Ludwig-Richter-Idyll.
Wenn dann aber der Zensor mit seiner langen Scherennase durchs Bild eilt, um den Lümmel Harry ins Tintenfaß zu stecken, oder ein Sansculotte den guillotinierten Kopf von Madame Dubarry vor sich herträgt, fühlt man sich eher an "Struwwelpeter"-Hoffmann erinnert. Mal sitzt Harry, der junge Stenz mit dem Räuberhut à la mode, auf dem Streitroß hinter Kaiser Barbarossa, mal hoch auf dem gelben Wagen; mal tritt er sich die teure Heimaterde von den Schuhen, und am Ende flüchtet er sich an Frau Hammonias üppigen Busen. Im Zweifelsfall aber hält es Traxlers Heine lieber mit Chou-Chou und der Erinnerung ans heimische Sauerkraut als mit der politischen Satire. Traxlers Behagen am burlesken Idyll verrät eine höhere Ironie, die auch den Urvater des deutschen Feuilletons zärtlich und sanft streichelt.
Zum Todestag sind jetzt auch seine "Memoiren" neu aufgelegt worden, die der vor drei Jahren verstorbene Volker Kriegel bereits 1997 mit kleinen Duoton-Zeichnungen ausstattete. Die Porträts von Verwandten, Lehrern oder dem Scharfrichter-Töchterlein Sefchen gehören, obwohl unvollendet und von der Familienzensur verstümmelt, zu den bezauberndsten Texten Heines. In Kriegels kongenialen Bildern erscheinen die Düsseldorfer Kindheit und Jugend fast wie eine übermütige Lausbubengeschichte: Sefchens Tante, die hexenhafte Göcherin, ist eine gutmütig keifende Matrone mit Nachtmütze, und selbst die Straßenjungs, die den Judenbengel verhöhnen, sind nur unschuldige Lümmel.
Isabel Große Holtforths Illustrationen zu den "Neuen Gedichten" von 1844 streifen dann schon die Grenzen des Kunstgewerblichen. In himmelblauen und rosaroten Farben verfließt Heines Spiel mit den Klischees der Liebeslyrik in Veilchen, Wolken und Tauben, rotbäckigen Prinzeßchen und Herzensankern: ein ästhetisches Teekränzchen, in dem spätromantische Ironie nur noch in homöopathischen Dosen, in dekorativen Täßchen und auf kostbaren Jugendstiltellern, serviert wird.
MARTIN HALTER
Heinrich Heine: "Deutschland. Ein Wintermärchen". Hrsg. von Werner Bellmann. Bilder von Hans Traxler. Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 2005. 144 S., geb., 14,90 [Euro].
Ders.: "Memoiren". Mit Illustrationen von Volker Kriegel. Eichborn Berlin, Berlin 2005. 85 S., geb., 14,90 [Euro].
Ders.: "Neue Gedichte". Mit Illustrationen von Isabel Große Holtforth. Edition Büchergilde, Frankfurt 2005. 246 S., geb., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
An dem Dichter, der ein Leben lang um treffende Bilder und sinnliche Anschauung rang, kommen im Heine-Jahr auch die Zeichner der Neuen Frankfurter Schule nicht vorbei. Hans Traxler knöpft sich das "Wintermärchen" vor, in dem Heine die heiligsten deutschen Mythen mit galligem Esprit und gallischer Eleganz demontiert hat. "Cacatum non est pictum" (Gekackt ist nicht gemalt) heißt es in Caput XI über den Nazarener Peter von Cornelius. Deutschnational verschmocktes Pathos kann man den Bildern - für jedes Kapitel eins - nicht vorwerfen. Mit viel Liebe zum Detail malt er Heines antiromantischen Bildersaal in herbstlich-gedeckten Farben aus und rahmt ihn zuweilen wie ein mit Graffiti bekleckstes Ludwig-Richter-Idyll.
Wenn dann aber der Zensor mit seiner langen Scherennase durchs Bild eilt, um den Lümmel Harry ins Tintenfaß zu stecken, oder ein Sansculotte den guillotinierten Kopf von Madame Dubarry vor sich herträgt, fühlt man sich eher an "Struwwelpeter"-Hoffmann erinnert. Mal sitzt Harry, der junge Stenz mit dem Räuberhut à la mode, auf dem Streitroß hinter Kaiser Barbarossa, mal hoch auf dem gelben Wagen; mal tritt er sich die teure Heimaterde von den Schuhen, und am Ende flüchtet er sich an Frau Hammonias üppigen Busen. Im Zweifelsfall aber hält es Traxlers Heine lieber mit Chou-Chou und der Erinnerung ans heimische Sauerkraut als mit der politischen Satire. Traxlers Behagen am burlesken Idyll verrät eine höhere Ironie, die auch den Urvater des deutschen Feuilletons zärtlich und sanft streichelt.
Zum Todestag sind jetzt auch seine "Memoiren" neu aufgelegt worden, die der vor drei Jahren verstorbene Volker Kriegel bereits 1997 mit kleinen Duoton-Zeichnungen ausstattete. Die Porträts von Verwandten, Lehrern oder dem Scharfrichter-Töchterlein Sefchen gehören, obwohl unvollendet und von der Familienzensur verstümmelt, zu den bezauberndsten Texten Heines. In Kriegels kongenialen Bildern erscheinen die Düsseldorfer Kindheit und Jugend fast wie eine übermütige Lausbubengeschichte: Sefchens Tante, die hexenhafte Göcherin, ist eine gutmütig keifende Matrone mit Nachtmütze, und selbst die Straßenjungs, die den Judenbengel verhöhnen, sind nur unschuldige Lümmel.
Isabel Große Holtforths Illustrationen zu den "Neuen Gedichten" von 1844 streifen dann schon die Grenzen des Kunstgewerblichen. In himmelblauen und rosaroten Farben verfließt Heines Spiel mit den Klischees der Liebeslyrik in Veilchen, Wolken und Tauben, rotbäckigen Prinzeßchen und Herzensankern: ein ästhetisches Teekränzchen, in dem spätromantische Ironie nur noch in homöopathischen Dosen, in dekorativen Täßchen und auf kostbaren Jugendstiltellern, serviert wird.
MARTIN HALTER
Heinrich Heine: "Deutschland. Ein Wintermärchen". Hrsg. von Werner Bellmann. Bilder von Hans Traxler. Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 2005. 144 S., geb., 14,90 [Euro].
Ders.: "Memoiren". Mit Illustrationen von Volker Kriegel. Eichborn Berlin, Berlin 2005. 85 S., geb., 14,90 [Euro].
Ders.: "Neue Gedichte". Mit Illustrationen von Isabel Große Holtforth. Edition Büchergilde, Frankfurt 2005. 246 S., geb., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Einladung, Heines satirisch-poetisches Meisterwerk neu zu lesen, macht uns jetzt Hans Traxler. Zu jedem Kapitel hat er ein Blatt gezeichnet, kongenial leichthinnig, gern abgründig behaglich und sanft vergnügt. Mildherbstlich sind die Farben, von großmeisterlicher Mürbe. Deutschland, ein Heinemärchen, ein Traxlertraum. -- Die Zeit
Traxler nutzt die Vorgaben des Dichters nach Kräften, bannt dessen Wortideen in aussagekräftige Bilder in klaren Farben. Wie Heines Text sind sie voller Esprit und doppeldeutiger Ironie. -- Rhein-Neckar-Zeitung
Werner Bellmann hat das "Wintermärchen" mit Bildern von Hans Traxler neu herausgebracht. Dies ist insofern eine wirklich gelungene Kombination, da Traxlers Zeichnungen den für Heine so typisch ironischen Ton ins Bild übertragen. Was Heine kunstvoll auf der Textebene vollführt, ergänzt der Karikaturist Traxler meisterhaft mit Stift und Farbe. (...) Traxler illustriert Heines respektlose Demontage nationaler Idole, Symbole und Mythen so humorvoll, dass man mitunter laut herauslachen muss. -- Main-Echo
Den Klassiker aller Reisebilder hat der Top-Satiriker Hans Traxler illustriert und macht so noch mehr Lust auf die Lektüre. Ein Heinebuch für Einsteiger!. -- Neue Presse
Zu jedem Kapitel des Werkes hat Traxler eine Illustration beigesteuert, allesamt sind hervorragend gelungen. Die witzigen Details seiner Bilder korrespondieren mit dem enormen Anspielungsreichtum von Heines Versen. Auch wer "Deutschland. Ein Wintermärchen" schon besitzt, sollte sich diese Ausgabe nicht entgehen lassen. -- Die Berliner Literaturkritik
Hans Traxler hat "Deutschland. Ein Wintermärchen" so spitzbübisch illustriert, dass der Dichter seine hellste Freude daran gehabt hätte. -- Fuldaer Zeitung
Was kommt heraus, wenn zwei Satiriker aufeinandertreffen? Im besten Fall ein schönes Buch. Und wenn der satirische Schreiber Heinrich Heine heißt und der Illustrator Hans Traxler, jüngst mit dem Göttinger Elchpreis 2006 für sein Werk geehrt, dann kann man sicher sein, dass dieser beste Fall eingetroffen ist. Ein Schau- und Lesevergnügen gleichermaßen. -- Hannoversche Allgemeine Zeitung
Witzig, böse, politisch - typisch Heine eben ist das Wintermärchen-Poem über Heines Deutschlandreise 1843. Viele Verse sind bekannt, oft zitiert. Jetzt gibt es ein neues Erlebnis mit den herrlichen Zeichnungen des Titanic-Cartoonisten Hans Traxler. Und der zeichnet witzig, böse, politisch - typisch Traxler. -- Rheinische Post
Ein Schmuckstückchen von einem Buch!. -- Buchjournal
Wenn die Blätter fallen und die Schwermut in Deutschland ihren regelmäßig wiederkehrenden Auftritt hat, sich die reich bevorratete Lethargie wie Tau über die Tage legt, die Kantinen nur noch farblos verkochte Kohlgerichte darbieten und die Grippeschutzimpfungen versagen, wächst die Sehnsucht nach dem Rettenden. Nach der kleinen Flucht aus der muffigen Depressionskammer, nach dem satiresatten Blick auf das, was der Seele melancholischen Schluckauf bereitet. Wenn weihnachtsfeierlich Selbstberauschte mit Selbstgereimtem frohlocken, hilft es nur noch, das lyrische Kleingeld in die einzig inflationsresistente poetische Währung einzutauschen: Ohne Heinrich Heines "Wintermärchen" ist ein deutscher Winter nicht zu ertragen. Eine unwiderstehliche Einladung zur Rettung und erneuter Lektüre offeriert nun eine soeben erschienene Ausgabe im Reclam Verlag: Heines kraftvolles Versepos erscheint in einer so sorgfältig wie schön gestalteten Neuausgabe, von Hans Traxler mit Zeichnungen versehen. Während andernorts Heines zweifellos populärstes Werk zum unberührbaren Klassiker heruntergewohnt wird, eher Möbel als Literatur, wählt Traxler in jeder seiner Zeichnungen einen leisen, beinahe zurückhaltenden und doch unübersehbar eigenen Ton. So schmückt jedes der 27 Kapitel ein Blatt, das ganz unmittelbar die künstlerische Kommentierung Traxlers präsentiert, ohne den Text Heines ironisch überzeichnen und überbieten zu wollen. -- Lesart
Der Reclam Verlag ehrt Heine zu seinem 150. Todestag 2006 mit einer feinen Ausgabe des satirischen Versepos. Hans Traxler hat den Text genau gelesen, er lässt sich von einzelnen Strophen zu 27 ebenso lustigen wie bissigen Illustrationen inspirieren. -- Stuttgarter Nachrichten
Einer der schönsten Beiträge zum anstehenden Heine-Jahr. -- Neue Ruhr Zeitung
Ein wahres Kleinod. -- Landeszeitung für die Lüneburger Heide
"Deutschland. Ein Wintermärchen" bleibt ein Genuss, wozu in der jüngsten Ausgabe des Verlages Philipp Reclam jr. maßgeblich auch die gar trefflichen Illustrationen von Hans Traxler ihren Teil beitragen. -- Westfalen-Blatt
Hans Traxler hat "Deutschland. Ein Wintermärchen" für Reclam illustriert: licht und leicht. Leinengebundene 143 Seiten für 14,90 Euro. Sozusagen: edel, hilfreich und gut. -- Mitteldeutsche Zeitung
Traxler nutzt die Vorgaben des Dichters nach Kräften, bannt dessen Wortideen in aussagekräftige Bilder in klaren Farben. Wie Heines Text sind sie voller Esprit und doppeldeutiger Ironie. -- Rhein-Neckar-Zeitung
Werner Bellmann hat das "Wintermärchen" mit Bildern von Hans Traxler neu herausgebracht. Dies ist insofern eine wirklich gelungene Kombination, da Traxlers Zeichnungen den für Heine so typisch ironischen Ton ins Bild übertragen. Was Heine kunstvoll auf der Textebene vollführt, ergänzt der Karikaturist Traxler meisterhaft mit Stift und Farbe. (...) Traxler illustriert Heines respektlose Demontage nationaler Idole, Symbole und Mythen so humorvoll, dass man mitunter laut herauslachen muss. -- Main-Echo
Den Klassiker aller Reisebilder hat der Top-Satiriker Hans Traxler illustriert und macht so noch mehr Lust auf die Lektüre. Ein Heinebuch für Einsteiger!. -- Neue Presse
Zu jedem Kapitel des Werkes hat Traxler eine Illustration beigesteuert, allesamt sind hervorragend gelungen. Die witzigen Details seiner Bilder korrespondieren mit dem enormen Anspielungsreichtum von Heines Versen. Auch wer "Deutschland. Ein Wintermärchen" schon besitzt, sollte sich diese Ausgabe nicht entgehen lassen. -- Die Berliner Literaturkritik
Hans Traxler hat "Deutschland. Ein Wintermärchen" so spitzbübisch illustriert, dass der Dichter seine hellste Freude daran gehabt hätte. -- Fuldaer Zeitung
Was kommt heraus, wenn zwei Satiriker aufeinandertreffen? Im besten Fall ein schönes Buch. Und wenn der satirische Schreiber Heinrich Heine heißt und der Illustrator Hans Traxler, jüngst mit dem Göttinger Elchpreis 2006 für sein Werk geehrt, dann kann man sicher sein, dass dieser beste Fall eingetroffen ist. Ein Schau- und Lesevergnügen gleichermaßen. -- Hannoversche Allgemeine Zeitung
Witzig, böse, politisch - typisch Heine eben ist das Wintermärchen-Poem über Heines Deutschlandreise 1843. Viele Verse sind bekannt, oft zitiert. Jetzt gibt es ein neues Erlebnis mit den herrlichen Zeichnungen des Titanic-Cartoonisten Hans Traxler. Und der zeichnet witzig, böse, politisch - typisch Traxler. -- Rheinische Post
Ein Schmuckstückchen von einem Buch!. -- Buchjournal
Wenn die Blätter fallen und die Schwermut in Deutschland ihren regelmäßig wiederkehrenden Auftritt hat, sich die reich bevorratete Lethargie wie Tau über die Tage legt, die Kantinen nur noch farblos verkochte Kohlgerichte darbieten und die Grippeschutzimpfungen versagen, wächst die Sehnsucht nach dem Rettenden. Nach der kleinen Flucht aus der muffigen Depressionskammer, nach dem satiresatten Blick auf das, was der Seele melancholischen Schluckauf bereitet. Wenn weihnachtsfeierlich Selbstberauschte mit Selbstgereimtem frohlocken, hilft es nur noch, das lyrische Kleingeld in die einzig inflationsresistente poetische Währung einzutauschen: Ohne Heinrich Heines "Wintermärchen" ist ein deutscher Winter nicht zu ertragen. Eine unwiderstehliche Einladung zur Rettung und erneuter Lektüre offeriert nun eine soeben erschienene Ausgabe im Reclam Verlag: Heines kraftvolles Versepos erscheint in einer so sorgfältig wie schön gestalteten Neuausgabe, von Hans Traxler mit Zeichnungen versehen. Während andernorts Heines zweifellos populärstes Werk zum unberührbaren Klassiker heruntergewohnt wird, eher Möbel als Literatur, wählt Traxler in jeder seiner Zeichnungen einen leisen, beinahe zurückhaltenden und doch unübersehbar eigenen Ton. So schmückt jedes der 27 Kapitel ein Blatt, das ganz unmittelbar die künstlerische Kommentierung Traxlers präsentiert, ohne den Text Heines ironisch überzeichnen und überbieten zu wollen. -- Lesart
Der Reclam Verlag ehrt Heine zu seinem 150. Todestag 2006 mit einer feinen Ausgabe des satirischen Versepos. Hans Traxler hat den Text genau gelesen, er lässt sich von einzelnen Strophen zu 27 ebenso lustigen wie bissigen Illustrationen inspirieren. -- Stuttgarter Nachrichten
Einer der schönsten Beiträge zum anstehenden Heine-Jahr. -- Neue Ruhr Zeitung
Ein wahres Kleinod. -- Landeszeitung für die Lüneburger Heide
"Deutschland. Ein Wintermärchen" bleibt ein Genuss, wozu in der jüngsten Ausgabe des Verlages Philipp Reclam jr. maßgeblich auch die gar trefflichen Illustrationen von Hans Traxler ihren Teil beitragen. -- Westfalen-Blatt
Hans Traxler hat "Deutschland. Ein Wintermärchen" für Reclam illustriert: licht und leicht. Leinengebundene 143 Seiten für 14,90 Euro. Sozusagen: edel, hilfreich und gut. -- Mitteldeutsche Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dass Hans Traxler sich bei seinen Illustrationen zu Heinrich Heines "Wintermärchen" in der politisch-satirischen Dimension zurückhält und eher das Loblied aufs heimische Sauerkraut veranschaulicht, hat Martin Halter gefallen. Für ihn ist Traxlers Faible für das "burleske Idyll" ein Zeichen von "höherer Ironie". Stilistisch kommt der Vertreter der Neuen Frankfurter Schule bei Halter ebenfalls an. Der Rezensent hebt die "Liebe zum Detail" ebenso hervor wie er es goutiert, dass einige der in "herbstlich-gedeckten" Farben gehaltenen Bilder einen bunten Rahmen erhalten, so dass sie an ein "mit Graffiti bekleckstes Ludwig-Richter-Idyll" erinnern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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