Jeder vierte Jugendliche in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Das bedeutet: Diese jungen Menschen oder ihre Eltern sind aus ganz unterschiedlichen Gründen aus anderen Ländern oder gar Kontinenten hierher gekommen und geblieben. Die Journalistin Elke Reichart hat sich auf eine Reise quer durch Deutschland begeben, um zwölf junge Migranten kennenzulernen. Entstanden sind dabei eindrucksvolle Erfahrungsberichte aus einer Welt, die direkt neben uns existiert und zu der wir dennoch selten Zugang haben.
Stefan aus Kasachstan brauchte fünf Tage in einem alten Reisebus für die Reise nach Deutschland. Er erwartete Sicherheit und eine Zukunft - und landete mitten in der Katastrophe. Heute arbeitet Stefan bei BMW in Leipzig, als erster ausländischer Azubi, und fest entschlossen, das Beste aus dieser Chance zu machen.
Rami aus Palästina ließ für ein Studium im Frieden die geliebte Heimat zurück. »Unsere Eltern haben uns von klein auf klargemacht: Wer raus kann, soll raus - hier im Gaza-Streifen gibt es keine Zukunft für euch! Mich packte die Panik - kann ich das überhaupt? Meine Heimat verlassen?« Er konnte. Inzwischen lebt Rami in Köln. Er hat seinen jüngeren Bruder in das neue »Zuhause« geholt, gemeinsam bauen sie sich eine Zukunft auf.
Mable aus Ghana, Tochter eines politisch Verfolgten, lebte zehn Jahre in einem Hamburger Asylantenheim, in einem Gespinst voller Furcht und Lügen. Dass auch ihre Familie ein Geheimnis hatte, entdeckte sie erst, als sie in das Land ihrer Väter zurückkehrte.
Marla und Pinar, beide aus der Türkei, wohnen in Berlin Tür an Tür und führen doch ganz unterschiedliche Leben.
Für Elke Reichart war die Recherchereise für das Buch 'Deutschland, gefühlte Heimat' die interessanteste, die sie in ihrem Journalistenleben unternommen hat: »Sie hat meine Wahrnehmung verändert, meinen Blick auf Deutschland und die Welt 'unserer' Migranten geschärft. Ich bin sehr froh darüber.«
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Stefan aus Kasachstan brauchte fünf Tage in einem alten Reisebus für die Reise nach Deutschland. Er erwartete Sicherheit und eine Zukunft - und landete mitten in der Katastrophe. Heute arbeitet Stefan bei BMW in Leipzig, als erster ausländischer Azubi, und fest entschlossen, das Beste aus dieser Chance zu machen.
Rami aus Palästina ließ für ein Studium im Frieden die geliebte Heimat zurück. »Unsere Eltern haben uns von klein auf klargemacht: Wer raus kann, soll raus - hier im Gaza-Streifen gibt es keine Zukunft für euch! Mich packte die Panik - kann ich das überhaupt? Meine Heimat verlassen?« Er konnte. Inzwischen lebt Rami in Köln. Er hat seinen jüngeren Bruder in das neue »Zuhause« geholt, gemeinsam bauen sie sich eine Zukunft auf.
Mable aus Ghana, Tochter eines politisch Verfolgten, lebte zehn Jahre in einem Hamburger Asylantenheim, in einem Gespinst voller Furcht und Lügen. Dass auch ihre Familie ein Geheimnis hatte, entdeckte sie erst, als sie in das Land ihrer Väter zurückkehrte.
Marla und Pinar, beide aus der Türkei, wohnen in Berlin Tür an Tür und führen doch ganz unterschiedliche Leben.
Für Elke Reichart war die Recherchereise für das Buch 'Deutschland, gefühlte Heimat' die interessanteste, die sie in ihrem Journalistenleben unternommen hat: »Sie hat meine Wahrnehmung verändert, meinen Blick auf Deutschland und die Welt 'unserer' Migranten geschärft. Ich bin sehr froh darüber.«
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Beeindruckt ist Ulrike Schultheis von Elke Reicharts Buch"Deutschland - gefühlte Heimat", in dem die Schicksale von zwölf jungen Migranten beschrieben werden. Besonders erfreulich findet die Rezensentin die Auswahl der Interviewpartner, die jenseits aller Klischees, weder Opfer noch Gewinner von Integrationsbiografien stilisiert. Einfühlsam und gleichzeitig die nötige Distanz bewahrend, führe die Autorin durch Höhen und Tiefen des neuen Lebens von Mable aus Ghana, Isabella aus Bolivien sowie Zuwanderern aus der Ukraine, Marokko, China und weiteren Ländern. Lobend unterstreicht sie, wie vielseitig und differenziert alle Aspekte von Migration, die Flucht aus Krisengebieten, vor Armut und politischer Verfolgung, aber auch die Arbeitssuche der Eltern in Deutschland, umrissen werden. Der Autorin sei es mit ihrem Buch geglückt, die Wahrnehmung der Leser zu schärfen und die "Bereicherung im Austausch der Kulturen sichtbar zu machen," resümiert die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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