Die Briefmarke, so prophezeite 1928 der passionierte Philatelist Walter Benjamin, werde "das 20. Jahrhundert nicht überleben". Zeit für eine Rückschau also: In 50 Essays reist Uwe Schütte durch 175 Jahre deutsche Post- und Mentalitatsgeschichte. Schütte analysiert die Bildsprache der Briefmarken und ihre Bedeutung für das kollektive Gedachtnis der Deutschen, vom Schwarzen Einser bis zur aktuellen Kryptomarke der Deutschen Post. Das zeigt, wie sich die Briefmarke von ihrer Funktion als Portonachweis emanzipierte, um ab dem frühen 20. Jahrhundert zu einer künstlerischen Kleingrafik in Massenauflage zu werden. Briefmarken dienten fortan als Propagandainstrument, wurden gesammelt und gefalscht, und avancierten zum Spiegel gesellschaftlicher Diskurse.
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