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Im Flug über Deutschland präsentiert uns Daniel Philippe unbekannte Gesichter eines vertrauten Landes: Er zeigt Städte und Landschaften aus der Vogelperspektive. Ob vom Reichstag in Berlin, vom Münchner Olympia-Stadion oder von der Mecklenburgischen Seenplatte - entstanden sind Fotografien, die das wiedervereinigte Land in seiner ganzen Vielseitigkeit und Schönheit porträtieren.
Der Traum vom Fliegen ist fast so alt wie die Menschheit - nicht zuletzt, weil man hoch über den Dächern eine ganz andere Perspektive auf die Welt bekommt. Ob von der Kirchturmspitze, vom Berggipfel oder gar vom
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Produktbeschreibung
Im Flug über Deutschland präsentiert uns Daniel Philippe unbekannte Gesichter eines vertrauten Landes: Er zeigt Städte und Landschaften aus der Vogelperspektive.
Ob vom Reichstag in Berlin, vom Münchner Olympia-Stadion oder von der Mecklenburgischen Seenplatte - entstanden sind Fotografien, die das wiedervereinigte Land in seiner ganzen Vielseitigkeit und Schönheit porträtieren.
Der Traum vom Fliegen ist fast so alt wie die Menschheit - nicht zuletzt, weil man hoch über den Dächern eine ganz andere Perspektive auf die Welt bekommt. Ob von der Kirchturmspitze, vom Berggipfel oder gar vom Flugzeugfenster - jeder kennt das faszinierende Gefühl, einmal alles im Überblick zu sehen. Dank Daniel Philippe können wir am Boden bleiben, denn der Fotograf ist über Deutschland geflogen und hat die Schönheit des Landes aus der Vogelperspektive festgehalten.
Im Stil des Bestsellers Die Erde von oben zeigt der Fotograf bedeutende Sehenswürdigkeiten und bizarre Strukturen, aber auch die Spuren der modernen Industriekultur. Erst aus der Distanz erkennen wir, wie harmonisch sich der neue Reichstag in Berlin oder das Münchner Olympia-Stadion in ihre Umgebung einfügen.
Entstanden ist ein vielseitiges Porträt, reich an Denkmälern und Prachtbauten, aber auch an landschaftlichen Formationen. Von den Halligen der Nordsee und der Mecklenburgischen Seenplatte über den Dresdner Zwinger und den Kölner Dom bis hin zu den zerklüfteten Gebirgsfalten der bayerischen Alpen wechseln Landschaften mit Stadtbildern ab. Diese ganz bequem mit dem »Vogel im Kopf« zu erkunden, dazu lädt uns der saarländische Schriftsteller Ludwig Harig in seinem Vorwort ein. Selbst von Flugangst geplagt, begibt er sich umso lieber auf eine Bilderreise, die Daniel Philippe uns allen ermöglicht.
Autorenporträt
Günther Wessel, geb. 1959, arbeitet als Journalist in München. Er ist Autor von Reiseführern und Hörfunkfeatures, vor allem über südamerikanische Länder.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.10.2003

Mit dem Kleinwagen zum Kleingarten: Heimat von oben
Ordentlich sieht Deutschland aus von oben, als stünde alles in diesem Land in Reih’ und Glied. Betrachtet man Bilder wie die vom Parkplatz des Volkswagenwerks in Wolfsburg oder von der Schrebergartenkolonie bei Weimar, so könnte man meinen, die Ordentlichkeit, des Deutschen liebster Charakterzug, präge auch das Gesicht seines Landes. Dabei zeigt Deutschland in Daniel Philippes großformatigem Bildband „Deutschland von oben” (mit einem Vorwort von Ludwig Harig und Texten von Günther Wessel, Knesebeck Verlag, München, 170 Seiten, 39,90 Euro) auch ganz andere Gesichter. Rau und einsam wie eine schottische Landschaft erscheinen da die Inseln der Müritz, ausgetrocknet und andalusisch braun die Landschaft, die die Braunkohlebagger bei Senftenberg hinterlassen haben. Dann wieder erscheint das Land französisch elegant, wie in der Luftaufnahme vom Potsdamer Schloss „Sanssouci”, oder gotisch imposant wie in der Ansicht vom Kölner Dom. Skandinavisch still liegt die Rappbodetalsperre im Nordharz, einer der größten Stauseen Deutschlands, vor dem Auge des Betrachters, und aus der Vogelperspektive sehen die fränkischen Weinberge aus wie die deutsche Antwort auf die Toskana.
So idyllisch wirkt Deutschland von oben, dass man meinen könnte, hier gebe es keinerlei Krisen. Nichts sieht man hier von Rezession und Jammerstimmung. Das Auge des Betrachters fliegt frei über das festgefahrene Land und eignet sich den Blick des Fotografen an. Von hier oben, von dieser im Wortsinn erhabenen Warte aus, könnte man meinen, alles im Griff zu haben.
Der unvermuteten Natürlichkeit stehen immer wieder Stadtlandschaften gegenüber und das von der Industrie geschaffene Gesicht. So zeigt der Band, dass Deutschlands Antlitz nicht nur gewachsen ist, sondern auch von Menschenhand geformt wurde. Er schärft den Blick für die vergessene Natürlichkeit einer Industrienation und die fast natürlich anmutende Schönheit der Autobahnkreuze, Schornsteine und Hochhauslandschaften.
hera
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.03.2003

NEUE REISEBÜCHER

Für den Tisch. Kürzlich verstörte eine Meldung das Land, einige Kleinstädte hätten in den vergangenen Jahren Post aus dem Irak erhalten mit der Bitte, doch Stadtpläne, Landkarten und sogar Luftaufnahmen zu schicken. "Ich hörte viel Gutes über die Schönheit Ihrer Stadt", schrieb da jemand aus Kirkuk nach Osterode im Harz. Dem Verfassungsschutz sind die gestelzten Anfragen ein Rätsel. Sie rücken einen friedfertigen Bildband wie Daniel Philippes "Deutschland von oben" zudem in merkwürdiges Licht. Der versammelt dicht an dicht Brücken und Gleisanlagen, ein Autobahnkreuz und Containerterminals, die Frankfurter City und den Reichstag. Seit Donnerstag früh sind das allesamt kriegswichtige Ziele. Wie ein Waffengang doch die Sicht verändert.

Philippes Panoramas zeigen das Land aus dem Anflug. Sie bannen, was ein Passagier unbequem, meist nur für Sekunden und nie aus solcher Nähe schauen darf: die ziegelrote Altstadt von Stade zum Beispiel, in der sich verwinkelte Bürgerhäuser um St. Cosmae drängen, als lauschten sie ihr. Oder den Berliner Gendarmenmarkt, dessen gepflasterte Karos en miniature die abgezirkelten Quartiere drumherum zitieren. Die Schrebergärten in Weimar dagegen scheren sich in ihrer geduckten Einfalt ganz und gar geschichtsvergessen keinen Deut um Goethes verträumtes Gartenhaus im nahen Ilmpark.

Höhepunkt des Bandes ist allerdings die "Autostadt Wolfsburg". Neun Reihen Volkswagen, aufgereiht wie Perlen, deren Lackierung von der ästhetischen Ohnmacht der Berliner Republik künden: So sah doch früher kein Rot, kein Blau, kein Gelb aus! Philippe, der auch Frankreich aus der Luft porträtiert hat, schont weder das Land noch den Betrachter. Er hat die vernarbten Krustenlandschaften aufgenommen, die der Braunkohlebergbau der Niederlausitz angetan hat. Er porträtiert das Münchner Olympiastadion, das so luftig und weltoffen ist wie kaum ein anderes in Deutschland und das partout nicht altern will - ein Abschiedsfoto, denn die Bayern und 1860 lassen es im Stich, sie ziehen demnächst um in die "Allianz Arena". Wie zugerichtet und verhunzt dieses Land ist, wie stolz und schlicht und schön es aber zugleich in Lübeck oder am Münsteraner Prinzipalmarkt wieder auferstand, nachdem die Bombentrümmer fortgeräumt waren, hat der belgische Fotograf sehenswert eingefangen.

tob.

Daniel Philippe: Deutschland von oben. Knesebeck Verlag, 39,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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