Deutschland ist vielfältig und voller beeindruckend schöner Natur: großartige Nationalparks, artenreiche Biosphärenreservate und wahre Landschaftsparadiese liegen vor unserer Haustür. Berthold Steinhilber zeigt in seinen Fotografien ein außergewöhnliches Stück Deutschland abseits von Monokultur und versiegelten Landstrichen. Ein ganz besonderes Porträt unserer Heimat zwischen Wattenmeer und Königssee!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.2013Denk ich an Deutschland
Deutschland ist schön, und noch schöner wird dieses Land, wenn Berthold Steinhilber es fotografiert. In seinem etwas unbeholfen formulierten Nachwort lüftet er gewissermaßen das Geheimnis, weshalb das so ist: Die meisten seiner Aufnahmen sind nicht an sonnenüberglänzten Tagen mit hellem Licht entstanden, sondern wenn es etwas trüber war und schon die ersten Schatten auf Wald und Wiesen fielen. Tatsächlich erinnern manche seiner Bilder in ihrer Stimmung an die Gemälde von Caspar David Friedrich. Sie besonders fallen auf - und wirken immer dann am stärksten, wenn sich der Fotograf auf Details konzentriert, etwa die Panzersperren des Westwalls, die geradezu romantisch wirken, oder einige Baumsolitäre, die hier märchenhafte Gestalt annehmen. Interessant an diesem Bildband ist vor allem der thematische Ansatz. Es geht um eine Dokumentation der Gegenden in Deutschland, die mehr oder weniger geschützt sind und - abgesehen von den ohnedies privilegierten vierzehn Nationalparks - als "naturbelassen" gelten können. Es sind erstaunlich viele, und sie sind erstaunlich vielgestaltig, wenn man genau hinzuschauen vermag. Den Textautor Roland F. Karl stellt das vor das Problem, wie eine solche Menge, die natürlich nicht lückenlos zu beschreiben ist, einigermaßen geordnet werden kann. Seine Einteilung nach Himmelsrichtungen liegt nahe, aber sie zwingt auch zu recht summarischen Betrachtungen. Umso mehr Bedeutung kommt daher den Bildunterschriften zu, die recht gut ergänzen, was sonst an Erklärung fehlt, und die mehr Entdeckungshilfe geben als die Kapiteleinleitungen.
tg
"Deutschlands Landschaften" von Berthold Steinhilber (Fotos) und Roland F. Karl (Text). Frederking & Thaler Verlag, München 2013. 240 Seiten, 200 Fotos. Gebunden, 49,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Deutschland ist schön, und noch schöner wird dieses Land, wenn Berthold Steinhilber es fotografiert. In seinem etwas unbeholfen formulierten Nachwort lüftet er gewissermaßen das Geheimnis, weshalb das so ist: Die meisten seiner Aufnahmen sind nicht an sonnenüberglänzten Tagen mit hellem Licht entstanden, sondern wenn es etwas trüber war und schon die ersten Schatten auf Wald und Wiesen fielen. Tatsächlich erinnern manche seiner Bilder in ihrer Stimmung an die Gemälde von Caspar David Friedrich. Sie besonders fallen auf - und wirken immer dann am stärksten, wenn sich der Fotograf auf Details konzentriert, etwa die Panzersperren des Westwalls, die geradezu romantisch wirken, oder einige Baumsolitäre, die hier märchenhafte Gestalt annehmen. Interessant an diesem Bildband ist vor allem der thematische Ansatz. Es geht um eine Dokumentation der Gegenden in Deutschland, die mehr oder weniger geschützt sind und - abgesehen von den ohnedies privilegierten vierzehn Nationalparks - als "naturbelassen" gelten können. Es sind erstaunlich viele, und sie sind erstaunlich vielgestaltig, wenn man genau hinzuschauen vermag. Den Textautor Roland F. Karl stellt das vor das Problem, wie eine solche Menge, die natürlich nicht lückenlos zu beschreiben ist, einigermaßen geordnet werden kann. Seine Einteilung nach Himmelsrichtungen liegt nahe, aber sie zwingt auch zu recht summarischen Betrachtungen. Umso mehr Bedeutung kommt daher den Bildunterschriften zu, die recht gut ergänzen, was sonst an Erklärung fehlt, und die mehr Entdeckungshilfe geben als die Kapiteleinleitungen.
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"Deutschlands Landschaften" von Berthold Steinhilber (Fotos) und Roland F. Karl (Text). Frederking & Thaler Verlag, München 2013. 240 Seiten, 200 Fotos. Gebunden, 49,99 Euro.
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