In dieser als Magisterarbeit angefertigten Studie untersucht Martin Henniger die politische Ideenwelt des preußisch-deutschen Thronfolgers und späteren 99-Tage-Kaisers Friedrich III. Der Autor stellt die Frage, ob der Kronprinz wirklich wie von vielen Zeitgenossen und Biographen kolportiert von liberalem Denken erfüllt war. Hierfür zeichnet er biographisch die politische Entwicklung des Sohnes Wilhelms I. vor dem Hintergrund der wechselvollen deutschen Geschichte zwischen Reaktion und Reichsgründung nach und analysiert auf dieser Grundlage schließlich die Rolle Friedrich Wilhelms als Stellvertreter seines Vaters an der Spitze des Staates im Jahre 1878 also ausgerechnet zu jener Zeit, als Bismarck seine innenpolitische antiliberale Wende einleitete. Die Untersuchung liefert nicht zuletzt auch einen Beitrag zur Frage nach den Alternativen in der Geschichte des Kaiserreiches.