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In den 1920er Jahren partizipierten viele BürgerInnen in Energiegenossenschaften, um die Elektrifizierung in Deutschland voranzubringen. Obwohl es zeitweise über 6.000 Elektrizitätsgenossenschaften gab, wurde die historische dezentrale Stromversorgung bisher in der Forschung kaum beachtet. Das vorliegende Buch bietet eine umfassende Betrachtung der Elektrifizierung eines landwirtschaftlich geprägten Dorfes durch eine Genossenschaft. 1921 baute Großbardorf ein elektrisches Windrad, eine Batteriespeicheranlage und ein Inselstromnetz auf, statt sich an das Überlandwerk anzuschließen. Unter der…mehr

Produktbeschreibung
In den 1920er Jahren partizipierten viele BürgerInnen in Energiegenossenschaften, um die Elektrifizierung in Deutschland voranzubringen. Obwohl es zeitweise über 6.000 Elektrizitätsgenossenschaften gab, wurde die historische dezentrale Stromversorgung bisher in der Forschung kaum beachtet.
Das vorliegende Buch bietet eine umfassende Betrachtung der Elektrifizierung eines landwirtschaftlich geprägten Dorfes durch eine Genossenschaft. 1921 baute Großbardorf ein elektrisches Windrad, eine Batteriespeicheranlage und ein Inselstromnetz auf, statt sich an das Überlandwerk anzuschließen. Unter der Anwendung genossenschaftlicher Organisationsgrundsätze konnte die Anlage 16 Jahre lang betrieben werden. Die Gemeinde gewann auf ihrem Sonderweg eine früher funktionierende Versorgung sowie die Sicherung der lokalen Wertschöpfung und der Entscheidungshoheit über die Energieversorgung. Heute errichtet das Dorf wieder erneuerbare Energieanlagen und ist mit dem Titel "Bioenergiedorf" ausgezeichnet.
Basierend auf den Erkenntnissen über das Scheitern eines dezentralen Versorgungssystems in den 1930er Jahren werden abschließend die Strukturwandlungsmöglichkeiten in der Energiewende kommentiert.
Autorenporträt
Ann-Morla Meyer, geb. 1988 in Berlin, wuchs in der Lüneburger Heide auf, wo sie sich bereits sehr früh für die Themen Energie und Klimaschutz engagierte. Aus diesem Grund entschied sie sich ein Studium der Regenerativen Energien an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin aufzunehmen. Nachdem sie sich ein Verständnis der technischen Grundlagen der Energieerzeugung angeeignet hatte, schloss sie ein Masterstudium der Technikgeschichte an der Technischen Universität Berlin an. Dort verstand sie, dass die gesellschaftlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Etablierung neuer Technologien entscheidend sind. Als Koordinatorin eines interdisziplinären Promotionskollegs im Bereich ¿Mikroenergie-Systeme¿ vertiefte sie ihre Kenntnisse im Bereich der dezentralen Energieversorgung. Als Tutorin an der Humboldt-Universität zu Berlin konzipierte sie eine Lehrveranstaltung samt Ergebnispräsentation auf Wikipedia und dem Jungen Kongress der Geographie zu diesem Thema. Die Ergebnisse der in diesem Buch veröffentlichten Studie wurden zusätzlich vor 100 EinwohnerInnen von Großbardorf und bei der Jahrestagung des Projektes Energiesysteme der Zukunft ESYS der Akademie der Technikwissenschaften acatech vorgestellt. Seit Juli 2016 arbeitet die Autorin als Projektmanagerin in der Abteilung Innovation von DIN e.V. in Berlin.