Die autonome Neuropathie des Diabetikers ist eine Schädigung des vegetativen Nervensystems. Sie betrifft zahlreiche Systeme und führt beim Diabetespatienten zu einer schweren Behinderung im täglichen Leben und in der Gesellschaft. Zu diesen Erscheinungsformen gehört auch die diabetische Neurovessie. Die Prävalenz der diabetischen Neurovessie ist weltweit unklar. Ihr Auftreten ist mit einer enormen Beeinträchtigung der Lebensqualität von Diabetespatienten verbunden und setzt sie der Gefahr von Komplikationen aus, die schwerwiegend sein können. Die Diagnose dieser Komplikation ist aufgrund der unspezifischen Symptome heikel. Außerdem sind die zu ihrer Diagnose angebotenen Tests hinsichtlich ihrer Sensitivität, Reproduzierbarkeit, pathophysiologischen Interpretation und Schwierigkeit der Durchführung uneinheitlich. Diese Komplikation resultiert aus einer Schädigung des autonomen Nervensystems des Blasen-Sphinkter-Apparats. Die Entwicklung der diabetischen Neurovesis ist das Ergebnismehrerer komplexer, miteinander verwobener Mechanismen, darunter Veränderungen des Urothels und seiner Rezeptoren, Veränderungen in der Morphologie und Funktion des Detrusors und eine beschleunigte Neurodegeneration.