Bei der ALL wurden bei Kindern bedeutende therapeutische Fortschritte erzielt. Bei Erwachsenen sind die Ergebnisse jedoch noch nicht zufriedenstellend. Unsere Ergebnisse sind jedoch weniger ermutigend. Ziel der Arbeit: Die Ergebnisse des GRAALL- und GRAAPH-Protokolls bei der Behandlung der ALL bei Erwachsenen bewerten und einen Therapiealgorithmus vorschlagen, der an die validierten prognostischen Faktoren unserer Patienten angepasst ist. Methoden: Unsere Studie ist retrospektiv. Sie umfasste Erwachsene, die wegen einer diagnostizierten ALL in der Abteilung für Hämatologie des CHU Hédi Chaker in Sfax behandelt wurden. Wir untersuchten die diagnostischen Merkmale, die therapeutischen Ergebnisse, die Entwicklung und die prognostischen Faktoren unserer Population. Ergebnisse und Diskussion: Wir haben 49 Patienten mit einem Geschlechterverhältnis von 0,88 erfasst. Das mediane Alter betrug 42 Jahre. Eine Hyperleukozytose >30 G/l wurde bei 28% der Fälle festgestellt. In 65% der Fälle handelte es sich um eine B-ALL, in 33% um eine T-ALL und in 2% um eine biphänotypische ALL. Der Karyotyp war in 70% der Fälle eindeutig, 54% davon wiesen zytogenetische Anomalien auf. Die CR-Rate betrug 93% bei nicht-phi+ ALL und 90% bei phi+ ALL, die Misserfolgsrate lag bei 5% bzw. 10%.