Verstärkt durch die in Studien aufgedeckten Defizite von Schülerleistungen, gab es in den vergangenen Jahren rege Diskussionen in den sportwissenschaftlichen Disziplinen. Da der Bewegungsstatus oftmals mit gesundheitlichen Aspekten in Zusammenhang gebracht wird, trat die 'Bewegungsförderung' und damit der Schulsport als wichtiges soziales Handlungsfeld in den Vordergrund. Hierbei setzt eine individuelle Förderung eine adäquate Beurteilung des Leistungsstands voraus, weshalb Themen wie 'Messung' und 'Diagnose' die einschlägige schulpädagogische Literatur prägen und Anpassungen verlangen. Entsprechend den Ansprüchen einer 'Adaptiven Pädagogischen Diagnostik', nämlich den Diagnoseprozess dahingehend zu erweitern, Individualität und Eigenverantwortung zu fördern, wird evident, dass der Zusammenhang von Diagnose und pädagogischem Handeln stets zu gewähren ist. Das vorliegende Buch widmet sich gezielt dem sportunterrichtlichen Handlungsfeld, dessen Schulungsprozess einen entwicklungsgemäßen Aufbau der Motorik anstrebt. Hierbei werden alternativ zum normorientierten Motoriktest diagnostische Verfahren vorgestellt, die den pädagogischen Ansprüchen gerecht werden. Da das diagnostische Handeln im Schulalltag ebenso wissenschaftstheoretischen Ansprüchen verpflichtet ist, um den Einsatz dieser Verfahren zu rechtfertigen, werden diese einer gütekriterialen Prüfung unterzogen.