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Thema dieses Buches sind die Leistungen menschlichen Wertens (Werturteilens) und der Orientierung an Werten. Sie haben Wurzeln in triebhaften physiopsychischen Reaktionen, die durch die 'natürliche' Evolution in allen höheren Tierarten angelegt sind. Diese Studien widmen sich aber vorwiegend komplexeren Orientierungsproblemen, die sich in der von Menschen vorangetriebenen 'kulturellen Evolution' stellen. Mit ihrer kumulativen 'materiellen' Kultur und der fortschreitenden 'geistigen' Orientierung in einer 'offenen Welt' übertrifft die Menschheit langfristig entscheidend die Lernkapazität…mehr

Produktbeschreibung
Thema dieses Buches sind die Leistungen menschlichen Wertens (Werturteilens) und der Orientierung an Werten. Sie haben Wurzeln in triebhaften physiopsychischen Reaktionen, die durch die 'natürliche' Evolution in allen höheren Tierarten angelegt sind. Diese Studien widmen sich aber vorwiegend komplexeren Orientierungsproblemen, die sich in der von Menschen vorangetriebenen 'kulturellen Evolution' stellen. Mit ihrer kumulativen 'materiellen' Kultur und der fortschreitenden 'geistigen' Orientierung in einer 'offenen Welt' übertrifft die Menschheit langfristig entscheidend die Lernkapazität verwandter Tierarten. In dieser Aneignung - geleistet im Medium des sprachverstärkten Bewusstseins über Wahrnehmen, Denken, Fühlen/Werten und Wollen/Handeln - hat das Werten eine Schlusselfunktion: Es setzt Bedeutungsakzente in die erfahrene Welt und erleichtert so Verständigung wie Distanznahme.

Am Anfang steht eine Skizze zur Phänomenologie des Wertens und der Werte (I). Die Behandlung der Frage: Warum und wie wandeln sich menschliche Wertorientierungen? (II) leitet über zur Begründung einer historischen These über den in Europa ausgebildeten Stil, unterschiedliche Werteinstellungen als antithetische Standpunkte einander entgegenzustellen. Wo solche Antithesen als gleich berechtigt ertragen und nicht zum Wert- Unwert-Gegensatz ('gut'-'böse') verhärtet werden, sind 'dialektisch' höherstufige Synthesen möglich (III). Weitere Beiträge gelten besonderen Wertdialektiken: der Einschätzung von Frieden und Krieg (IV), dem Konflikt Kulturfortschritt - Natureinfügung in der Technikentwicklung (V), sowie Dämonisierungen und Eudämonisierungen in der Technikbewertung (VI). Eine geistesgeschichtliche Verortung der Wertperspektive im 'lebensphilosophischen' Impuls des 19./20. Jahrhunderts rundet den Band ab (VII).
Autorenporträt
Oldemeyer, Ernst
Ernst Oldemeyer: Studium der Philosophie, Germanistik und Geschichte in Bonn und Freiburg i.Br.; 1960 Promotion in Freiburg; 1969 Habilitation für Philosophie an der Universität Karlsruhe (TH); 1974-1993 Professor für Philosophie ebd. - Arbeitsgebiete: Phänomenologie und Genealogie des Bewusstseins; historische Typologie von Weltsichten, Wertorientierungen und ästhetischen Erfahrungsweisen; philosophische Technikdeutungen. - Bei K & N bereits erschienen: "Zur Phänomenologie des Bewusstseins" (2005) und "Alltagsästhetisierung" (2008).