Martin Bubers (1878-1965) vielfältiges Werk umfasst seine Bibelverdeutschung,Schriften zur Bibel, zum Judentum, zum Chassidismus, zur Philosophie, Pädagogik und Psychotherapie. Im Nahen Osten setzte er sich für die Verständigung mit den Arabern und einen binationalen Staat ein. Das Dialogische als Grundhaltung wieals Lebenspraxis war prägend für sein Leben und Werk."Der Krieg hat von je einen Widerpart, der fast nie als solcher hervortritt, aber in der Stille sein Werk tut: die Sprache, - die erfüllte Sprache, die Sprache des echten Gesprächs, in der Menschen einander verstehen und sich miteinander verständigen", so Buber in seiner Rede Das echte Gespräch und die Möglichkeiten des Friedens. Der Titel dieser Rede war auch das Motto, unter dem die Martin Buber-Gesellschaft im März 2010 eine Tagung aus Anlass ihres zehnjährigen Bestehens abhielt. In den hier dokumentierten und um weitere Beiträge ergänzten Vorträgen der Tagung werden die Themen Dialog, Friede, Menschlichkeit und Philosophie, Politik und Religiosität in großer Bandbreite dargestellt. Der um Verständigung mit den Arabern ringende Buber kommt hier ebenso zu Wort wie der Philosoph des Dialogs, und es wird deutlich, wie in seinem Bemühen um Gerechtigkeit religiöses Denken und politisches Engagement zusammenkamen. Geschichtliche Beiträge zu Bubers Wirken sind im Band ebenso vertreten wie solche zu pädagogischen Fragen und dem gesellschaftskritischen Potenzial seines Denkens.