Über Tizian haben, wie die Herausgeber der Le Monierschen Ausgabe Vasaris bemerken, nur zwei Zeitgenossen selbstständig geschrieben, Giorgio Vasari und Lodovico Dolce. An diese reiht sich Pietro Aretino an, in dessen Briefen sich ein reiches Materiale über Tizian vorfindet. Giorgio Vasari und Pietro Aretino sind als Quellenschriften über Tizian vielfach benützt; sehr wenig, fast gar nicht hingegen ist Lodovico Dolce bekannt. Erst in dem soeben erschienenen Werke "A history of painting in North Italy" von J. A. Crowe und G. B. Cavalcaselle finden wir L. Dolce entsprechend gewürdigt.
Nicht bloß innere Gründe machen es uns erklärlich, warum L. Dolce beiseite gelegt wurde; auch manch äußere treten hinzu. Die Originalausgabe der Schrift L. Dolce von Jahre 1557 gehörte bereits im vorigen Jahrhunderte zu den bibliographischen Seltenheiten; auch die Florentiner Ausgabe vom Jahre 1735, wie der Mailänder Ausgabe von 1863 sind nicht häufig in Bibliotheken zu finden. Zwar existieren von L. Dolce englische, französische Übersetzungen; aber auch diese sind wenig bekannt; die deutsche Übersetzung vom Jahre 1759 ist gänzlich verschollen. Da es nun außerordentlich wichtig ist, einen Zeitgenossen Tizians über Malerei sprechen zu hören, der nicht bloß seine eigenen Ideen wiedergibt, sondern gewissermaßen als Sprachrohr P. Aretinos, des intimen Freundes Tizians, zu betrachten ist, so hoffen wir, daß die Herausgabe des Dialoges l'Aretino von L. Dolce, Freunden der Kunstgeschichte Venedigs willkommen sein wird.
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Nicht bloß innere Gründe machen es uns erklärlich, warum L. Dolce beiseite gelegt wurde; auch manch äußere treten hinzu. Die Originalausgabe der Schrift L. Dolce von Jahre 1557 gehörte bereits im vorigen Jahrhunderte zu den bibliographischen Seltenheiten; auch die Florentiner Ausgabe vom Jahre 1735, wie der Mailänder Ausgabe von 1863 sind nicht häufig in Bibliotheken zu finden. Zwar existieren von L. Dolce englische, französische Übersetzungen; aber auch diese sind wenig bekannt; die deutsche Übersetzung vom Jahre 1759 ist gänzlich verschollen. Da es nun außerordentlich wichtig ist, einen Zeitgenossen Tizians über Malerei sprechen zu hören, der nicht bloß seine eigenen Ideen wiedergibt, sondern gewissermaßen als Sprachrohr P. Aretinos, des intimen Freundes Tizians, zu betrachten ist, so hoffen wir, daß die Herausgabe des Dialoges l'Aretino von L. Dolce, Freunden der Kunstgeschichte Venedigs willkommen sein wird.
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