Die Dialogflugschriften der frühen Reformationszeit wurden in der bisherigen kirchengeschichtlichen Forschung nur wenig beachtet. Susanne Schuster erschließt das Corpus der Dialogflugschriften und ordnet die dialogischen Flugschriften in den kommunikativen Kontext der Reformation als Medienereignis ein. Die Autorin beschreibt Dialoge als literarische Fortsetzung der akademischen Disputation und begreift diese damit als Teil der Umformung, den die Disputation in der frühen Reformation bis hin zur städtischen Disputation durchlaufen hat. Die Fiktionalität bot den Dialogen die Möglichkeit, diskursive Welten zu öffnen und variabler als der Traktat zu sein. Auf der theologischen Ebene sind die Dialoge Inanspruchnahme des allgemeinen Priestertums und des Schriftprinzips. Die Dialogflugschriften erscheinen als Resonanzräume reformatorischen Denkens.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.