In den Werken von Diango Hernández (geb. 1970 in Sancti Spíritus auf Kuba, lebt und arbeitet in Düsseldorf) geht es um seine eigenen Erlebnisse und persönlichen Beziehungen, die er in weitergehende gesellschaftliche und politische Reflexionen einbindet. Ein zentrales Thema der künstlerischen Suche von Hernández ist das Nachdenken über die traumatischen und oft unvollständigen Übergangsphasen der kubanischen Gesellschaft: das schmerzhafte Erbe der Sklaverei, die Widersprüche der Entkolonialisierung und der Castro-Revolution, die Suche nach einer neuen "möglichen Zukunft" nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Hernández interessiert sich seit Mitte der neunziger Jahre, als er noch in Havanna lebte, für Materialien des täglichen Lebens. Folgerichtig ist die Installation "Lonely Fingers" (2011) nicht nur eine weiße Wand mit Gitarrensaiten, sondern vielmehr ein Resonanzkörper, ja Musikinstrument. Diango Hernández' Arbeiten wurden u.a. auf den Biennalen von Venedig (2005), São Paulo und Sydney (2006) sowie Liverpool (2010) gezeigt und von bedeutenden Sammlungen wie der des MoMA in New York angekauft.