Wie standen diasporische Minderheiten und frühneuzeitliche multiethnische Imperien miteinander in Beziehung? Wie gestaltete sich das wechselseitige Austauschverhältnis zwischen den politischen Eliten des Imperiums und jenen sogenannten 'middleman minorities'? Anhand des Fallbeispiels der Armenier im Russländischen Reich wird untersucht, welche Rolle die Diaspora für die wirtschaftliche und territoriale Expansion des Imperiums spielte. Dabei steht der von armenischen Kaufleuten betriebene Orienthandel in bzw. durch russländisches Gebiet, die Teilhabe armenischer Kolonisten am Prozess der Landnahme und des Landesausbaus im Süden des Reiches sowie eine Analyse der soziodemographischen Charakteristika der armenischen Diaspora im vorrevolutionären Russland im Zentrum der Untersuchung.