Dreisprachige Erstausgabe (Sephardisch/Spanisch/Deutsch) aus dem poetischen Werk des argentinisch-jüdischen Dichters Juan Gelman, geboren 1930 in Buenos Aires. Er lebt heute im Exil in Mexiko-Stadt. Juan Gelman, einer der großen Lyriker Lateinamerikas stieß in den achtziger Jahren auf die alte jüdische Kultur Spaniens. Nachdem sie 1492 aus Spanien vertrieben worden waren, hatten sich viele spanische Juden in das religiös tolerante Osmanische Reich geflüchtet. Dort, in Ländern, die später Bulgarien oder Bosnien heißen sollten, haben die Sepharden noch jahrhundertelang eine Sprache gesprochen, die einmal als >lebendes Museum des Spanischen< bezeichnet wurde, und die sich nun Juan Gelman dichterisch angeeignet hat. Als einzige deutschsprachige Zeitschrift können wir Kunde von dieser Entdeckung und Begegnung geben. Wir danken sie Tobias Burghardt, der als Lyriker und Übersetzer (und leidenschaftlicher Förderer lateinamerikanischer Dichtung) immer wieder Passagen ins Unentdeckte gelegt hat. Literatur und Kritik, Salzburg, September 1999 Edition 350 Ein Buch der »Edition 350« im »Verlag der Kooperative Dürnau«: die literarische Buchreihe mit Geschichten, einfachen Texten oder kleinen Formen darin, die nicht größer als ein Seufzer oder ein Lächeln, nicht schwerer als ein Traum sind.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Zu den herausragenden Lyrikern Lateinamerikas zählt Gustav Siebenmann den Argentinier jüdischer Abstammung Juan Gelman, der seit der Zeit der Militärdiktatur im mexikanischen Exil lebt. Seit 1986 schreibe Gelman, der Bitteres erlebt hat, Verse von einer "schier unvorstellbaren Zärtlichkeit", zitiert Siebenmann den Dichter Cortázar. Gelman habe sich dafür in die Tradition der aus Spanien im 15. Jahrhundert vertriebenen Sephardim begeben, er hat 29 ein- bis dreistrophige, ungereimte Poeme getextet, die in "altertümelnder" Sprache den Kreislauf der Natur und das "Hohelied der Liebe" preisen. Die Übersetzung von Tobias Burghardt ins Deutsche (die Übertragung ins Spanische besorgte der Autor) arbeite die kleinen Variationen dieser Liedtexte, schreibt Siebenmann, einfühlsam hervor.
© Perlentaucher Medien GmbH
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