Dies ist die Geschichte einer Begegnung. Der Begegnung eines Vaters mit seiner Tochter, die nicht ganz so ist wie andere Kinder.Als nach der Geburt seiner zweiten Tochter Julia der Gendefekt Trisomie 21 und ein damit einhergehender Herzfehler festgestellt werden,bricht für den jungen Vater Fabien zunächst eine Welt zusammen. Wie soll man damit umgehen, dass das eigene Kind behindert ist? Kann man es lieben lernen? Und wenn nicht, was ist man dann für ein Mensch? Zwischen Schmerz, Zweifeln, Augenblicken der Trauer, aber auch des unerwarteten Glücks berichtet Fabien Toulmé von dem schwierigen Weg der Akzeptanz, der ihn zu seiner Tochter geführt hat. So berührend wie humorvoll und so einfühlsam wie aufrichtig erzählt der französische Autor und Zeichner von Liebe, Familie, Verantwortung und den kleinen Unterschieden, die das Leben ausmachen.
buecher-magazin.de"Es gibt eine Unzahl von möglichen Krankheiten und Behinderungen, mit denen ein Kind auf die Welt kommen kann. Es kann mit einem Arm geboren werden, an Leukämie erkranken, und was weiß ich noch. Aber die größte Angst machte mir das Down-Syndrom." Die Voruntersuchungen brachten nichts Verstörendes zutage, mit Fabien Toulmés zweiter Tochter Julia schien alles in Ordnung zu sein. Und das war es auch. Aber zu dieser Erkenntnis führt ein langer Weg. Das Bewundernswerte an diesem Buch ist seine Ehrlichkeit. Toulmé macht sich nicht zu einem sympathischen Helden. Das neue Kind mit seinem plumpen Hals und seinen schmalen Augen will er anfangs nicht einmal berühren. Sein simpler und schwungvoller Strich und sein bitterer Humor machen es einfach, Gefühle darzustellen, die Eltern oft noch nicht einmal vor sich selbst zugeben: Wut auf das eigene Baby, Gleichgültigkeit, Enttäuschung. Die Liebeserklärung, mit der dieses Buch endet, ist genauso ehrlich.
© BÜCHERmagazin
© BÜCHERmagazin
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eine ebenso bewegende wie unerhört witzige Graphic Novel kann Rezensentin Martina Knoben mit Fabien Toulmes Werk "Dich hatte ich mir anders vorgestellt" empfehlen. In einprägsamen Bildern erzählt der Autor von den Gefühlen, die ihn bei der Geburt seiner unter dem Down Syndrom leidenden Tochter überwältigen, berichtet die Kritikerin, die gar nicht anders kann als über Toulmes lakonischen, bitteren und erfrischenden Witz zu lachen. Dass die Bilder, die schließlich den Alltag mit dem Kind schildern, ein wenig kitschig geraten, verübelt Knoben dem jungen Vater nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH