Mitwelt und Nebenmensch, Realität und Traum - in den Gedichten Annemarie Zornacks mischen sich die Erscheinungen und gewinnen im Gedicht eine neue Gestalt.»Annemarie Zornack liebt Tarnkappenspiele«, so hat sich Verena Auffermann in der Zeit geäußert, doch sie hat gleich hinzugefügt: »Aus den sorgsam versteckten biographischen Brocken läßt sich ein urwüchsiges Bild zusammensetzen.« In der Tat gehen in der Lyrik dieser Autorin Mitteilungslust und Kunstbewußtsein eine ungewöhnliche Verbindung ein. Zornacks Verse sind wegen ihrer überraschenden Anfänge mit Kopfsprüngen verglichen worden. Der Leser wird unmittelbar angesprochen, wird einbezogen in die Szenerien. Die Poetin selbst sagt dazu: »Ich rede den Leser an wie einen Menschen, der mich bereits kennt, so, als träfe ich einen Freund auf der Straße und begänne ein Gespräch mit ihm.«Im vorliegenden Band findet sich eine Auswahl aus dem lyrischen Schaffen Annemarie Zornacks von 1962 bis 2003.