Poesie und Politik stehen seit alters her in einem engen Verwandtschaftsverhältnis. Bis weit in die Antike zurück reicht der Mythos vom Dichter als Souverän. Umgekehrt haben sich nicht wenige Herrscher und Politiker, spätestens seit der Renaissance, auch als Künstler verstanden und inszeniert. Zur ihrer Staatskunst gehörte auch die eigenständige Produktion von Literatur. Lange Zeit galten diese Dichtungen von Staatslenkern der Forschung als schlichte Manifestation von Staatsideologien oder als Ausdruck ihrer privaten Persönlichkeit jenseits öffentlicher Machtrepräsentation. Dieser Band will demgegenüber die kom plexere Fragestellung nach den kultur- und funktionsgeschichtlichen Aspekten der literarischen Produktion von Staatsmännern (und frauen) innehmen. Er untersucht herausragende Herrscherfiguren und deren Literatur produktion vor der Folie ihrer politischen Handlungen und psychohistorischen Dispositionen in und außerhalb Europas von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Ander Schnittstelle von Literaturwissenschaft, Geschichte und Kultursoziologie widmen sich die Fallstudien so unterschiedlichen verkappten Literaturproduzenten wie Papst Pius II, Kardinal Richelieu, Friedrich d. Große, Ludwig I. von Bayern, Elisabeth von Österreich, Theodore Roosevelt, Muammar al-Gaddafi, u.
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