Jenseits von Berlin hat sich der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Werner Liersch auf eine Entdeckungsreise zu den Schaffungsorten im „Dichterland Brandenburg“ gemacht. So ist eine märkische Literaturgeschichte entstanden.
Nach einem kurzen Abriss der brandenburgischen Geschichte begibt
sich Liersch zunächst auf die Spuren von Theodor Fontane, der mit seinen „Wanderungen durch die…mehrJenseits von Berlin hat sich der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Werner Liersch auf eine Entdeckungsreise zu den Schaffungsorten im „Dichterland Brandenburg“ gemacht. So ist eine märkische Literaturgeschichte entstanden.
Nach einem kurzen Abriss der brandenburgischen Geschichte begibt sich Liersch zunächst auf die Spuren von Theodor Fontane, der mit seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ der Region ihren „Goldenen Fond“ schrieb. Am Ende sollten es fünf Bände werden und auch sein Roman „Der Stechlin“ ist hier beheimatet. Nächste Station ist der „königliche“ Dichter Friedrich II., der „Voltaire des Nordens“, der seine Jugend auf Schloss Rheinsberg verbrachte; doch später führte der Schöngeist drei Kriege gegen seine Rivalin Maria Theresia.
In Rheinsberg weilte einst auch Kurt Tucholsky mit seiner Jugendliebe Else Weil und erlebte einige glückliche Tage, die ihren Niederschlag in seinem „Bilderbuch für Verliebte“ fanden. Neben den dichtenden König schrieb auch sein preußischer Offizier Ewald von Kleist Gedichte, die immerhin zahlreiche Auflagen erlebten. Und Ludwig Tieck, der „König der Romantik“ verkehrte häufig auf dem Musenhof Madlitz, wo sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bedeutende deutsche Denker und Dichter trafen. Mit Adalbert von Chamisso, den beiden Arnims und Friedrich de la Motte Fouqué stellt Liersch noch weitere Romantiker vor, die einen märkischen Lebensbezug hatten.
Daneben begegnen dem Leser Heinrich von Kleist, Heinrich Heine, Theodor Storm, Gerhart Hauptmann, Georg Kaiser, Gottfried Benn, Hans Fallada, Bertolt Brecht oder Erich Mühsam. Die 280 Seiten sind ein lesenswertes Panorama märkischer Literaturgeschichte, in der auch die bewegte Geschichte Brandenburgs nicht zu kurz kommt. Die einfühlsame Einleitung stammt von Wolfgang de Bruyn - natürlich auch ein Brandenburger.