Die von fast allen sozialen Schichten in Deutschland begangenen Dichterfeste für Schiller (1859) und Freiligrath (1867) bieten Szenen der Verehrung, in denen ein klassischer und ein politischer Dichter als moralische Normengeber, als politische und soziale Führer und sogar als Heilande einer heraufdämmernden neuen Zeit gefeiert wurden. Rainer Noltenius verfolgt, was ein hoher preußischer Adeliger, ein Schriftsteller aus einer Kleinstadt, preußischer Student, ein Klempner-Meister, ein Mitglied der frühen Arbeiterbewegung im Pariser Exil, Kaufleute, Intellektuelle und Arbeiter mit ihren Dichtern anfingen. Hinter ihren Rezeptionsgeschichten leuchten fiktiv umgedeutete eigene Lebensgeschichten auf.
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