Engster Mitarbeiter und wichtigster außenpolitischer Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl war Horst Teltschik. Sein komplett freigegebenes Tagebuch vom 9. November 1989 bis zum 3. Oktober 1990 beginnt mit der offenen Mauer, beleuchtet den Zehn-Punkte-Einigungsplan, berührt den Zusammenbruch der DDR, wie grünes Licht aus Moskau kam, aber auch wie heikel Fragen der NATO-Zugehörigkeit des vereinten Deutschlands und der Oder-Neiße-Grenze waren, der Westen seinen Frieden mit der Einheit machte, Kredite für die Sowjetunion und Kooperation mit Gorbatschow als Katalysatoren wirkten, positive Signale von Gipfeltreffen ausgingen und sich das Wunder von Moskau ereignete. Kohl wurde von Teltschik kompetent begleitet und wegweisend beraten. Mit ausführlichen Nachbetrachtungen und gezielten Rückblenden in Interviews mit Teltschik waren Kommentare und Rekonstruktionen unausgesprochener Hintergründe zu seinen Aufzeichnungen möglich, so dass neben der Tagebuch- auch eine Zeitzeugen-Edition vorliegt. Neben weiteren Dokumenten, einer Bibliografie und Chronologie runden Orts-, Sach- und Personenregister ein einmaliges und umfassendes Quellenwerk zur Geschichte der deutschen Einigung ab.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der Publizist und Rezensent Norbert Pötzl freut sich, mit dem Buch von Helmut Kohls langjährigem Berater Horst Teltschik in den "Maschinenraum der Macht" blicken zu können: Teltschick hat insbesondere zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung tagebuchartig Notizen über das aktuelle Geschehen angefertigt, die nun erstmals in umfassender Form vorliegen, ergänzt durch Einordnungen des Herausgebers, Historiker Michael Gehler, der lange Gespräche mit dem Verfasser geführt hat. Auf lebendige Art teilt Teltschik etwa gegen Hans-Dietrich Genscher und dessen vorpreschende Art aus, erklärt aber auch Zentrales zur Entstehung der legendären Zehn-Punkte-Rede Kohls, die "von Parteitaktik getrieben" war, so Pötzl. Er hätte gerne noch etwas zum direkten Verhältnis Kohl-Teltschik erfahren, schließt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Überraschende und unterhaltsame Einsichten in den Maschinenraum der Macht.«
Norbert F. Pötzl, Süddeutsche Zeitung, 16.12.2024
»Ausgerechnet, als sich in Berlin am Abend des 9. November 1989 die DDR-Todesgrenze zu öffnen begann, weilte der Bundeskanzler zum Staatsbesuch in Warschau. Die Aufzeichnungen seines Beraters Horst Teltschik gewähren neue Einblicke in dramatische Stunden.«
Sven-Felix Kellerhoff, welt.de, 15.11.2024
Norbert F. Pötzl, Süddeutsche Zeitung, 16.12.2024
»Ausgerechnet, als sich in Berlin am Abend des 9. November 1989 die DDR-Todesgrenze zu öffnen begann, weilte der Bundeskanzler zum Staatsbesuch in Warschau. Die Aufzeichnungen seines Beraters Horst Teltschik gewähren neue Einblicke in dramatische Stunden.«
Sven-Felix Kellerhoff, welt.de, 15.11.2024