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Häufig nehmen Künstlerinnen und Künstler in ihrer letzten Schaffensphase eine neue Kurve, ihre Sprache und ihre Haltung verändert sich, andere Themen und Motive rücken in den Vordergrund. Der Schweizer Fotograf Jakob Tuggener dagegen blieb sich und seinem Schaffen in fast schon irritierender Weise treu. Nachdem er bereits während der 1940er Jahre vier Buch-Unikate zu den Themen Frühling, Sommer, Herbst und Winter komponiert hatte, schuf er 1973 und 1974, im Alter von fast 70 Jahren, ganz neue Versionen dieser »Bauernbücher« unter dem Titel Die 4 Jahreszeiten. Sie widmen sich dem einfachen…mehr

Produktbeschreibung
Häufig nehmen Künstlerinnen und Künstler in ihrer letzten Schaffensphase eine neue Kurve, ihre Sprache und ihre Haltung verändert sich, andere Themen und Motive rücken in den Vordergrund. Der Schweizer Fotograf Jakob Tuggener dagegen blieb sich und seinem Schaffen in fast schon irritierender Weise treu. Nachdem er bereits während der 1940er Jahre vier Buch-Unikate zu den Themen Frühling, Sommer, Herbst und Winter komponiert hatte, schuf er 1973 und 1974, im Alter von fast 70 Jahren, ganz neue Versionen dieser »Bauernbücher« unter dem Titel Die 4 Jahreszeiten. Sie widmen sich dem einfachen Leben auf dem Land, widerspiegeln in sensibel beobachteten, atmosphärisch aufgeladenen, dabei jedoch nie pittoresken Aufnahmen den immer wiederkehrenden Zyklus der Natur und sind gleichzeitig eine Reflexion über das menschliche Leben und die Vergänglichkeit.Während sich die Welt und die Gesellschaft zwischen 1940 und 1970 fundamental veränderten - das Leben auf dem Land nicht weniger als das Leben in der Stadt -, erlaubte sich Tuggener, Aufnahmen aus dieser ganzen Zeitspanne zu einem neuen, ganz persönlichen Epos zusammenzufügen. Gerade die Konstanz in Tuggeners Arbeit, dieses unbeirrbare Vertrauen in die Kraft der Bilder, gehört zu den besonderen Qualitäten von Die 4 Jahreszeiten.
Autorenporträt
Jakob Tuggener (1904-1988) war Fotograf, Filmemacher und Maler. Zu den großen Themen seines fotografischen Werks - die Arbeit in der Fabrik, das einfache Landleben und glanzvolle Feste der besseren Gesellschaft - komponierte Tuggener druckfertige Buchmaquetten, doch allein für Fabrik fand sich ein Verleger. Tuggener wurde von Otto Steinert (Ausstellungen "subjektive fotografie" 1951/53) sowie - vermittelt durch Robert Frank - von Edward Steichen (Ausstellungen "Post-War European Photography" und "Family of Man" 1953/55) präsentiert. 1974 widmete ihm das Zürcher Helmhaus eine große Retrospektive. Tuggener hinterließ ein immenses, praktisch unberührtes Lebenswerk: über 60 Buchmaquetten, Tausende von Ausstellungsfotografien und Arbeitsabzügen, Hunderte von Farbdiapositiven, Zeichnungen, Aquarellen, Ölbildern und über zwanzig Stummfilme.