Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1,8, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Soziologie, Soziologie / Politische Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Die zentrale Frage der Magisterarbeit ist, wie es zu der Skandalisierung der 5-Mark-Forderung der Grünen zum Wahlkampfauftakt im März 1998 kommen konnte. Dabei wird die Frage unter demokratietheoretischen Gesichtspunkten bearbeitet, weshalb hier die Beiträge der demokratischen Hauptakteure politische Professionelle/ Eliten und Laien/ Staatsbürger im Mittelpunkt des Interesses stehen.
Das zweite Kapitel "Debatte und Forschung zu Ökosteuern" gibt einen allgemeinen Abriß der Ökosteuerdebatte in Deutschland. Diese bildet den Kontext und Ausgangspunkt der 5-Mark-Debatte. Es sollen Hinweise und Anhaltspunkte dafür geliefert werden, wieso den Bürgern das Projekt weitgehend unbekannt blieb. Im wesentlichen beruht das auf der "Systemfixierung" (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Recht) der Protagonisten, für die die Bürger als relevante Akteure tendenziell nicht vorkommen.
Im dritten Kapitel "Umweltbewußtsein und die 5 Mark" wird kurz referiert, was die Umweltbewußtseinsforschung zur Benzinpreisforderung zu sagen hat.
Das vierte Kapitel "Demokratie, Bürgerbeteiligung und Information" untersucht die spezifischen Positionen und Aufgaben der Partei einerseits und der Bürger andererseits im demokratischen Prozeß in den gegebenen politischen Strukturen. Die Partei "muß" Informationen -und zwar strukturierte Informationen, Problemdefinitionen und Lösungsvorschläge- zur Verfügung stellen. Die Bürger "müssen" die Bereitschaft aufbringen, ihre individuellen Interessen an denen der Allgemeinheit zu relativieren, das heißt, letztere auch als ihre zu sehen und die Konsequenzen zu tragen. Gerade im Bereich der Umweltpolitik ist der Staat zunehmend auf die Kooperation der Bürger angewiesen.
Das Methodenkapitel setzt sich insbesondere mit der objektiven Hermeneutik als qualitativer bzw. rekonstruktiver Methode auseinander, auf die sich die Materialauswertung stützt. Darüberhinaus wird hier die Aussagekraft der Untersuchung, etwa zur möglichen Generalisierbarkeit, umrissen. Die rekonstruierten Interviews zeigen an ausgewählten Fällen Strukturen möglicher kommunikativer Beiträge auf und sollen deren Positionen [illustrieren und] genauer verständlich machen.
Im sechsten Kapitel "Beiträge von Bürgern zur 5-Mark-Debatte" stehen zwei Interviews von "grünnahen" Bürgern zur Betrachtung, die die Grundlage der Rekonstruktion der Bürgerbeiträge bilden. Die eine so gewonnene Position ist gekennzeichnet durch die Verweigerung, selbst als richtig und notwendig erachtete ökologische Forderungen auch in den Konsequenzen zu tragen. Es fehlt die Bereitschaft, sich auf weitergehende alltagspraktische Änderungen einzulassen. Die andere Position läßt eine solche Bereitschaft erkennen. Allerdings wird auch hier die 5-Mark-Forderung abgelehnt, welche als eine von mehreren unverständlichen Kommunikationen der bündnisgrünen Partei wahrgenommen wird. Die grundsätzliche Zustimmung und Zugehörigkeit zu grüner Politik wird dadurch verunsichert.
Kapitel sieben "Der Beitrag der Grünen" vermittelt zuerst einen Überblick über die Entwicklung grüner Ökosteuervorschläge. Anschließend wird anhand eines zentralen Dokuments die zwar fachlich qualifizierte, aber technokratische Vorgehensweise bei der neueren Konzeptentwicklung rekonstruiert. Mangels kommunikativer Bemühungen und Erfahrung wurden erst kurz vor dem Magdeburger Parteitag in Teilen der Partei Anzeichen für eine mögliche öffentliche Ablehnung registriert. Diese führten zwar zu einer gewissen Verunsicherung, konnten aber nicht mehr angemessen bearbeitet werden. Die dominante Entscheidungsoption, die in Magdeburg zur Festschreibung der 5-Mark-Forderung im Wahlprogramm fü...
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Die zentrale Frage der Magisterarbeit ist, wie es zu der Skandalisierung der 5-Mark-Forderung der Grünen zum Wahlkampfauftakt im März 1998 kommen konnte. Dabei wird die Frage unter demokratietheoretischen Gesichtspunkten bearbeitet, weshalb hier die Beiträge der demokratischen Hauptakteure politische Professionelle/ Eliten und Laien/ Staatsbürger im Mittelpunkt des Interesses stehen.
Das zweite Kapitel "Debatte und Forschung zu Ökosteuern" gibt einen allgemeinen Abriß der Ökosteuerdebatte in Deutschland. Diese bildet den Kontext und Ausgangspunkt der 5-Mark-Debatte. Es sollen Hinweise und Anhaltspunkte dafür geliefert werden, wieso den Bürgern das Projekt weitgehend unbekannt blieb. Im wesentlichen beruht das auf der "Systemfixierung" (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Recht) der Protagonisten, für die die Bürger als relevante Akteure tendenziell nicht vorkommen.
Im dritten Kapitel "Umweltbewußtsein und die 5 Mark" wird kurz referiert, was die Umweltbewußtseinsforschung zur Benzinpreisforderung zu sagen hat.
Das vierte Kapitel "Demokratie, Bürgerbeteiligung und Information" untersucht die spezifischen Positionen und Aufgaben der Partei einerseits und der Bürger andererseits im demokratischen Prozeß in den gegebenen politischen Strukturen. Die Partei "muß" Informationen -und zwar strukturierte Informationen, Problemdefinitionen und Lösungsvorschläge- zur Verfügung stellen. Die Bürger "müssen" die Bereitschaft aufbringen, ihre individuellen Interessen an denen der Allgemeinheit zu relativieren, das heißt, letztere auch als ihre zu sehen und die Konsequenzen zu tragen. Gerade im Bereich der Umweltpolitik ist der Staat zunehmend auf die Kooperation der Bürger angewiesen.
Das Methodenkapitel setzt sich insbesondere mit der objektiven Hermeneutik als qualitativer bzw. rekonstruktiver Methode auseinander, auf die sich die Materialauswertung stützt. Darüberhinaus wird hier die Aussagekraft der Untersuchung, etwa zur möglichen Generalisierbarkeit, umrissen. Die rekonstruierten Interviews zeigen an ausgewählten Fällen Strukturen möglicher kommunikativer Beiträge auf und sollen deren Positionen [illustrieren und] genauer verständlich machen.
Im sechsten Kapitel "Beiträge von Bürgern zur 5-Mark-Debatte" stehen zwei Interviews von "grünnahen" Bürgern zur Betrachtung, die die Grundlage der Rekonstruktion der Bürgerbeiträge bilden. Die eine so gewonnene Position ist gekennzeichnet durch die Verweigerung, selbst als richtig und notwendig erachtete ökologische Forderungen auch in den Konsequenzen zu tragen. Es fehlt die Bereitschaft, sich auf weitergehende alltagspraktische Änderungen einzulassen. Die andere Position läßt eine solche Bereitschaft erkennen. Allerdings wird auch hier die 5-Mark-Forderung abgelehnt, welche als eine von mehreren unverständlichen Kommunikationen der bündnisgrünen Partei wahrgenommen wird. Die grundsätzliche Zustimmung und Zugehörigkeit zu grüner Politik wird dadurch verunsichert.
Kapitel sieben "Der Beitrag der Grünen" vermittelt zuerst einen Überblick über die Entwicklung grüner Ökosteuervorschläge. Anschließend wird anhand eines zentralen Dokuments die zwar fachlich qualifizierte, aber technokratische Vorgehensweise bei der neueren Konzeptentwicklung rekonstruiert. Mangels kommunikativer Bemühungen und Erfahrung wurden erst kurz vor dem Magdeburger Parteitag in Teilen der Partei Anzeichen für eine mögliche öffentliche Ablehnung registriert. Diese führten zwar zu einer gewissen Verunsicherung, konnten aber nicht mehr angemessen bearbeitet werden. Die dominante Entscheidungsoption, die in Magdeburg zur Festschreibung der 5-Mark-Forderung im Wahlprogramm fü...
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