Die Universität Bern wurde von 1968 bis 1975, wie viele Universitäten im Ausland und in der Schweiz, von der 68er Studentenbewegung erfasst. Die Berner Professorenschaft wurde mit unterschiedlichen Forderungen und Aktionen der linken Studentenschaft konfrontiert, die grundsätzlich das Ziel verfolgte, die hierarchischen Strukturen der Universität zu demokratisieren und den zeitgenössischen Bedürfnissen anzupassen. Die Dozierenden vertraten hinsichtlich der studentischen Anliegen keine einheitliche Position und forderten deshalb auch unterschiedliche Massnahmen. Aufgrund der Meinungsdifferenzen stellte die Konfliktbewältigung und Konsensfindung innerhalb der Professorenschaft zu jener Zeit eine grosse Herausforderung dar. Die Autorin zeigt auf, dass die Untersuchung der Meinungsdifferenzen innerhalb des universitären Lehrkörpers und der daraus folgenden Diskussionen und Handlungen für ein umfassendes Verständnis der 68er Jahre unerlässlich ist. Somit stellt die Arbeit einen weiteren Schritt in der Erforschung der Rolle des Establishments in der Schweiz während der 68er Jahre dar.