Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: gelungen / bemerkenswert (Doz.), Technische Universität Berlin, Veranstaltung: Allegorie im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Abraham Lincoln, amerikanischer Präsident im 19. Jahrhundert, soll einmal gesagt haben: "Menschen, die keine Laster haben, haben auch keine Tugenden." Kaum etwas ist faszinierender und mithin öfter ein Teil psychologischer Rezeptionsgeschichte wie die menschlichen Laster und Tugenden. Abnorme Verhaltensweisen waren schließlich seit je her ein wesentlicher Bestandteil unserer Existenz und sind es heute noch. Die Verfehlung als Symbol unkontrollierter Schwäche, als Zeichen leidenschaftlichen Handelns und Denkens ist ein Merkmal, das immer wieder seine Berücksichtigung sowohl in der Literatur als auch bildenden Kunst findet. Gerade die im Katholizismus begründeten sieben Todsünden stellen ein besonders interessantes Motiv dar, zumal hier die Verknüpfung zeitgeschichtlicher Wertevorstellungen mit der künstlerischen Verarbeitung eines weitgehend biblischen Begriffs den Versuch rechtfertigt, anhand bestimmter Werke das Todsündenthema diachronisch zu betrachten. In dieser Arbeit jedoch soll weder der Anspruch einer allumfassenden Interpretation noch die Vollständigkeit hinsichtlich der Aufzählung von Kunsterzeugnissen verfolgt werden, die das Thema der Tugenden und Sünden aufgreifen. Vielmehr soll der Versuch unternommen werden, einige wenige - durchaus repräsentative Werke - als Vorlage für die Betrachtung der einzelnen Todsünden und deren Auftreten in einigen Werken der Malerei und Literatur dienen.
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