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Hier sind sie, die - exakt - fünfundachtzig Krawattenbindetechniken, über die die Presse weltweit berichtet hat. Erstmals präsentieren die Entdecker die Ergebnisse ihrer aufwendigen Experimente mitsamt leicht nachvollziehbaren Anleitungen und fachmännischer Beratung in diesem liebevoll gestalteten Buch. Vom sportlichen Nicky bis zum festlichen Balthus - die Schlipsknotenrevolution hat begonnen.

Produktbeschreibung
Hier sind sie, die - exakt - fünfundachtzig Krawattenbindetechniken, über die die Presse weltweit berichtet hat. Erstmals präsentieren die Entdecker die Ergebnisse ihrer aufwendigen Experimente mitsamt leicht nachvollziehbaren Anleitungen und fachmännischer Beratung in diesem liebevoll gestalteten Buch. Vom sportlichen Nicky bis zum festlichen Balthus - die Schlipsknotenrevolution hat begonnen.
Autorenporträt
Thomas Fink ist Physiker am Gonville & Caius und St. John s College in Cambridge, England.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.10.2000

Und binden Sie sich eine Krawatte um

Die meisten Männer haben viele Exemplare davon im Schrank, aber anzufangen wissen sie damit herzlich wenig. Wenn es ans Binden der Krawatte geht, kommt der Herr über den Standardknoten nicht hinaus. Allzugroß war allerdings die Variationsbreite zum Gestalten für Krawattenliebhaber und Knotenexperten bisher nicht: Um 1850 entstand in England gleichzeitig mit der modernen Form der Krawatte der Standardknoten, der im Vereinigten Königreich "four-in-hand" heißt, also "vier-in-der-Hand". Achtzig Jahre dauerte es bis zu einer neuen Kreation: dem Windsorknoten, der in den beiden Varianten "voll" und "halb" in Erscheinung trat. Erst 1989 gab es die nächste Innovation: den nach seinem amerikanischen Entdecker benannten "Pratt". Das macht insgesamt vier Knoten, und das, nachdem 150 Jahre lang Milliarden Krawatten billionenmal um Männerhälse geschlungen wurden.

Die vier Knoten konnten unmöglich alles sein, sagten sich zwei junge Physiker aus dem englischen Cambridge. Sie untersuchten deshalb die Kunst des Krawattenbindens streng wissenschaftlich und systematisch: Mathematisch - nicht nur wegen der Präzision, sondern weil es in diesem Fach eine Knotentheorie gibt.

Thomas Fink und Yong Mao wollten offensichtlich nicht nur immer tiefer in die Geheimnisse der Natur eindringen, sondern sich auch Problemen zuwenden, die speziell dem Mann am Halse hängen. Vor zwei Jahren erschien in einer hochgelehrten Fachzeitschrift ihr mit Formeln gespickter Aufsatz: "Krawattenknoten, Zufallswege und Topologie". Diese trockene Abhandlung von zehn Seiten arbeiteten sie zu einem hübsch gestalteten Buch von knapp 150 Seiten aus, und was sie herausgefunden haben, sagt schon der Titel: "Die 85 Methoden, eine Krawatte zu binden" (Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2000. 144 S., Abb., geb., 24,90 DM). Auf einen Schlag haben die beiden Physiker dort die Zahl der möglichen Knoten um das Zwanzigfache vermehrt. Denn sie konnten beweisen, daß man mit einer Krawatte der üblichen Länge genau fünfundachtzig verschiedene Knoten binden kann - keinen mehr und keinen weniger. Mitgeliefert wird ein System, aus dem sich für jeden dieser Fälle die Bindeanleitung ergibt.

Die mathematische Beweisführung für Kenner und Liebhaber ist in einen knappen Anhang verbannt. Der gewöhnliche, modebewußte Mann, der nichts von Topologie und Knotentheorie versteht und solches auch nicht lernen will, darf sich getrost mit den ersten 120 Seiten zufriedengeben. Und auch davon braucht er nicht alles zu studieren, denn die Doktoren Fink und Mao behaupten keineswegs, daß ihre Entdeckung samt und sonders praktikabel und eine Zierde sei. Nur dreizehn Knoten scheinen wohlansehnlich und empfehlenswert. Die Mehrzahl von zweiundsiebzig dagegen führt zu eher komischen oder bizarren Erscheinungsformen und dient vorwiegend dem Interesse an der Vollständigkeit. Gleichwohl ist das Resultat beeindruckend: Zu den bisher bekannten vier Knoten wurden neun neue gefunden. Die Variationsbreite beim Binden hat sich also um mehr als das Dreifache erhöht. Und dazu kommt die beruhigende Erkenntnis, daß es dabei bleibt: Mehr Knoten und damit modische Überraschungen wird es nicht geben.

Ganz nebenbei erfährt der krawattenbewußte Mann noch manches Amüsante und auch Enttäuschendes aus der Kulturgeschichte des Schlipses - etwa daß der Windsorknoten keineswegs von jenem modebewußten Herzog, der auf den englischen Thron verzichtete, kreiert worden ist. Am nützlichsten freilich sind jene Abschnitte, in denen es ganz konkret zur Sache geht und die Knotenwissenschaft in praktische Anleitungen fürs perfekte Outfit umgesetzt wird. In der angelsächsischen Welt, in der das Buch bereits vor einem Jahr erschien, haben angeblich nicht wenige Männer seither beträchtliche Zeit mit Binde-Experimenten vor dem Spiegel verbracht.

ULLA FÖLSING

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Von Knoten und Schlingen
Frank Sinatra bevorzugte einen Windsor, Joseph Conrad präferierte den Prince-Albert-Knoten, und Cary Grant legte Wert auf eine hübsche Faltenbildung. Wenn es um die Krawatte und die Art und Weise, sie zu binden, geht, ist der Mann eben eigen. Doch nicht jeder geht so souverän mit der Mode um wie die genannten Berühmtheiten. Darf man dem Autorenteam Fink und Mao glauben, stehen jeden Morgen Tausende von Männern verzweifelt vor dem Kleiderschrank. Haben sie dann endlich die richtige Krawatte zum Sakko gefunden, binden sie sie auf die immer gleiche Weise. Jahrein, jahraus. Eine Langeweile. Eine Öde. Ein Missstand. Fink und Mao, hauptberuflich Physiker, bieten nun mit Die 85 Methoden eine Krawatte zu binden einen Ausweg aus dem trüben Einerlei.
Symmetrie und Ausgewogenheit
Zunächst gibt es eine kurze Geschichte der Krawattenknoten. Der Leser erfährt, dass schon die Terrakotta-Armee des chinesischen Kaisers Shi Huangdi (221-206 v.Chr.) kunstvoll geschlungene Halsbinden trug, der unmittelbare Vorläufer des Langbinders im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erfunden wurde, und dass im 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Figur des Dandy eine wahre Krawattenmanie ausbrach. Der schnelle Gang durch die Geschichte mündet in eine amüsante Krawattentypologie, die sich der Knotentheorie widmet. Durch dieses Wissen vorbereitet, kann der Leser nun knapp hundert Seiten lang, Die 85 Methoden eine Krawatte zu binden studieren.
Die Krönung: der Knoten in neun Schritten
Freundlicherweise beginnen Fink und Mao mit den einfacheren Knoten in drei Schritten. Was sie auf der linken Seite des Buches mit Worten beschreiben ("Während das passive schmale Ende beim fertigen Knoten weiterhin mit der Naht nach außen zeigt, ist die Naht beim aktiven breiten Ende nach innen, also brustwärts gerichtet.") wird auf der rechten Seite mit Abbildungen illustriert. Das sieht dann ein bisschen wie in einem Schifffahrtsfachbuch aus, aber schließlich geht es ja auch um die perfekte Art, einen Knoten zu binden. Wer schließlich den Balthus in neun Schritten beherrscht, der dürfte sich auf jedem Parkett bewegen können und in Sachen Halsmode macht so einem Herren keiner mehr was vor.
(Eva Hepper, literaturtest.de)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Probleme beim Binden der Krawatte? Dieses Buch schafft Abhilfe, meint Ulla Fölsing. Sage und schreibe 85 verschiedene Krawattenknoten haben zwei Cambridge-Physiker (!) gebunden und wieder gelöst und haben dann ein Buch darüber geschrieben, höchst wissenschaftlich versteht sich. Entstanden ist eine Knotentheorie nebst praktischen Bindeanleitungen, die unsere Rezensentin jedem Vertreter der Schlipsträgerspezies ans Herz legen möchte. Aber Vorsicht! ruft sie noch hinterher, nur 13 der 85 Knoten sind wohlansehnlich. Der Rest ist Theorie.

© Perlentaucher Medien GmbH