Heinz Horrmann erfühlt die Atmosphäre, recherchiert die Geschichte und lässt seine Leser einige Zeilen lang selber Gast in Nobellogis sein. Ranglisten zu erstellen gehört zu den Lieblingsthemen von Weltenbummlern. Vergessen Sie alles, was Sie in dieser Richtung über Hotels bisher gehört haben. Dieses ist die ultimative Zusammenstellung der Besten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.04.2003NEUE REISEBÜCHER
Für den Tisch. Es gibt Dinge, mit denen man sparsam umgehen sollte. Mit Salz beispielsweise. Mit Sonne. Oder mit adverbialen Steigerungen. Zuviel davon schadet der Gesundheit und verdirbt den Geschmack. So daß ein Buch mit dem Titel: "Die 99 ultimativ besten Hotels der Welt" kein Versprechen ist, sondern eine stilecht in Gold gebundene Drohung. Dabei ist die Auswahl, die der Journalist Heinz Horrmann getroffen hat, gar nicht falsch: das Adlon in Berlin, das Peninsula in New York, Raffles Hotel in Singapur oder das Burj Al Arab in Dubai gehören bestimmt zu den ultimativ besten Hotels der Welt, dafür bürgen schon Sterne und Zimmerpreise. Geheimtips haben wir gar nicht erwartet. Und fragen auch nicht, warum es ausgerechnet 99 und nicht etwa 100 oder gar 101 Hotels sind, die je auf mindestens zwei farbigen Seiten vorgestellt werden. Sicher bemühen wir uns auch zu verstehen, warum ein Hotel, das der Autor mit dem Kommentar versieht: "Einst ein herrschaftliches Ambiente, aber abgelegen, wirkt zeitweise deprimierend leer, keine Atmosphäre", noch in die Liste der "200 Empfehlungen mit kleinen Schwächen" aufgenommen wurde. Doch wer sein Buch in den absolut höchsten Tönen anpreist, der sollte damit rechnen, mit dem maximal kritischsten Anspruch gemessen zu werden. Der darf die ultimativ besten Hotels nicht mit schlechten Pressefotos, die noch dazu teilweise unscharf gedruckt sind, und einem lieblos zusammengepuzzelten Seitenlayout vorstellen. Weniger Pomp und mehr Sorgfalt wären mehr gewesen - für den Geschmack und das Wohlbefinden.
mütt.
Heinz Horrmann: Die 99 ultimativ besten Hotels der Welt. Ullstein Verlag. 35 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für den Tisch. Es gibt Dinge, mit denen man sparsam umgehen sollte. Mit Salz beispielsweise. Mit Sonne. Oder mit adverbialen Steigerungen. Zuviel davon schadet der Gesundheit und verdirbt den Geschmack. So daß ein Buch mit dem Titel: "Die 99 ultimativ besten Hotels der Welt" kein Versprechen ist, sondern eine stilecht in Gold gebundene Drohung. Dabei ist die Auswahl, die der Journalist Heinz Horrmann getroffen hat, gar nicht falsch: das Adlon in Berlin, das Peninsula in New York, Raffles Hotel in Singapur oder das Burj Al Arab in Dubai gehören bestimmt zu den ultimativ besten Hotels der Welt, dafür bürgen schon Sterne und Zimmerpreise. Geheimtips haben wir gar nicht erwartet. Und fragen auch nicht, warum es ausgerechnet 99 und nicht etwa 100 oder gar 101 Hotels sind, die je auf mindestens zwei farbigen Seiten vorgestellt werden. Sicher bemühen wir uns auch zu verstehen, warum ein Hotel, das der Autor mit dem Kommentar versieht: "Einst ein herrschaftliches Ambiente, aber abgelegen, wirkt zeitweise deprimierend leer, keine Atmosphäre", noch in die Liste der "200 Empfehlungen mit kleinen Schwächen" aufgenommen wurde. Doch wer sein Buch in den absolut höchsten Tönen anpreist, der sollte damit rechnen, mit dem maximal kritischsten Anspruch gemessen zu werden. Der darf die ultimativ besten Hotels nicht mit schlechten Pressefotos, die noch dazu teilweise unscharf gedruckt sind, und einem lieblos zusammengepuzzelten Seitenlayout vorstellen. Weniger Pomp und mehr Sorgfalt wären mehr gewesen - für den Geschmack und das Wohlbefinden.
mütt.
Heinz Horrmann: Die 99 ultimativ besten Hotels der Welt. Ullstein Verlag. 35 Euro.
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