"Schwejk, der nicht weiß, wo Gott wohnt, geschweige denn, was er mit ihm anfangen soll, weil der liebe Gott ja keine Hunde kauft, Schweijk, der von seinem Feldkuraten im Kartenspiel gesetzt und an den Oberleutnant Lukasch verloren wird - Schweijk ist der einzige kleine Kreis unter Millionen Rechtecken" Kurt Tucholsky
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Als "lehrreiche Satire" gegen eine offiziell verordnete Leitkultur, nämlich die österreichische, betrachtet Franz Schuh die altbekannten "Abenteuer des braven Soldaten Schwejk". Schwejk sei nämlich Tscheche, und darin bestehe "fast schon sein ganzes Abenteuer" - vom Ersten Weltkrieg mal abgesehen. Als Austragungsort "altösterreichischer Leitkultur" macht Schuh vor allem das Wirtshaus aus, und in einem solchen soll Husak übrigens Anfang der 20er Jahre seine Kapitel einem Schreiber diktiert haben. Wichtige Garanten seien die kaiserlichen Spitzel, die dort herumlungerten, die Ärzte, die den psychischen Gesundheitszustand politisch Verdächtiger überprüften, und verdächtig sei per se erst mal jeder, schreibt Schuh, der ein Tscheche sei. Auch heute streiten sich Tschechen und Österreicher wieder, deswegen sei Husaks Buch ein gutes Beispiel dafür, dass man einen solchen Begriff wie Leitkultur besser nicht in den Mund nehmen sollte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein einzigartiger Roman, der sowohl die elementaren Zeichen seiner Zeit als auch die Situationen und Gestalten einfängt, die immer wieder auf der Turmuhr der Geschichte vorüberziehen.« Die Zeit