Man erkennt die Welt nicht gleich wieder, wenn man sie mit den Augen eines melancholischen Bankberaters betrachtet. Besonders wenn es sich um einen Bankberater handelt, der hinter jeder Geldanlage den größeren Zusammenhang sieht: »Man kann kein Tagesgeldkonto verstehen, ohne zu verstehen, was ein Baum ist.«Und während der Bankberater auch für sein Leben einen Zusammenhang sucht, bevor es an allen Ecken und Enden auseinanderbricht, gerät er in eine ausweglose Situation, aus der ihn nur ein abenteuerliches Trio retten kann: sein letzter verbliebener Kunde Tilman Rammstedt, Bruce Willis und ein toter Hund.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mit großem Vergnügen hat Rainer Moritz den neuen Roman "Die Abenteuer meines ehemaligen Bankberaters" von Tilman Rammstedt gelesen. Eine Nacherzählung des Inhalts scheint ihm schwer möglich, aber er versucht es trotzdem: Es geht - verkürzt und zusammengefasst - um einen Bankberater namens Tilman Rammstedt, der seine Kunden liebt, dieselbe Handynummer wie der Romanautor Tilman Rammstedt hat und wie dieser Romanautor ist, sein Manuskript aber leider nicht voranbringt, bis er schließlich einen Banküberfall begeht, um diesen in seinem Roman zu verarbeiten, darüber aber in eine missliche Situation gerät, aus der er sich nur mit Hilfe von Bruce Willis, an den er Mails schreibt, die nicht beantwortet werden, meint befreien zu können. Das Ganze ist für Moritz eine komische, post(post)-modern spielerische Inszenierung eines Romans voll von witzigen Ideen. Kurz: "famoser Nonsens", aber höchst unterhaltsam.
© Perlentaucher Medien GmbH
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