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Dies ist die Geschichte zweier Freunde. Dies ist die Geschichte von Lester und Bob. Lester ist bei allen beliebt. Lester hat immer etwas zu erzählen und macht Bob jede Menge Vorschläge, was die Beiden unternehmen können. Lester ist eine Ente. Bob ist der Freund von Lester. Bob sagt kein Wort zuviel. Bob lässt sich niemals aus der Ruhe bringen. Bob ist in Ordnung. Bob ist ein Bär. In kleinen Bildergeschichten erzählt uns Ole Könnecke von zwei ungleichen Freunden, die nichts trennen kann.

Produktbeschreibung
Dies ist die Geschichte zweier Freunde. Dies ist die Geschichte von Lester und Bob. Lester ist bei allen beliebt. Lester hat immer etwas zu erzählen und macht Bob jede Menge Vorschläge, was die Beiden unternehmen können. Lester ist eine Ente. Bob ist der Freund von Lester. Bob sagt kein Wort zuviel. Bob lässt sich niemals aus der Ruhe bringen. Bob ist in Ordnung. Bob ist ein Bär. In kleinen Bildergeschichten erzählt uns Ole Könnecke von zwei ungleichen Freunden, die nichts trennen kann.
Autorenporträt
Ole Könnecke, geboren 1961 in Göttingen, verbrachte seine Kindheit in Schweden. Er studierte Germanistik und begann nebenbei mit dem Zeichnen. Könnecke illustrierte und textete »Der Sängerkrieg der Heidehasen« nach James Krüss und die »Anton«-Geschichten. Ole Könnecke lebt mit seiner Familie in Hamburg. 2011 wurde er für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.10.2014

Listige Knopfaugen und ein Schuss Melancholie

Mit Lücken zum Selbstdenken: Ole Könnecke erzählt in "Lester und Bob" Geschichten von einer Freundschaft, die auch Schlagseite aushält.

Von Eva-Maria Magel

Da ist zum Beispiel die Sache mit dem Kuchen. Wenn man ein gelber Bär ist wie Bob, der sehr gut backen kann, hat man im Grunde nur ein Problem. Und auch das nur, wenn man einen Freund wie Lester hat. Denn der will immer ein Stück Kuchen abhaben. Mindestens. Bob muss dann sagen: "Finger weg, Lester!" oder "Hau ab!" Weil Bob aber nicht gern viele Worte macht und außerdem eher schüchtern ist, schreibt er die Sätze diesmal auf Schilder, die er vor seinem Haus aufstellen will. Dumm nur, dass Lester gerade vorbeikommt. Und anbietet, Bob zu helfen. Beim Schilderaufstellen. "Wozu hat man Freunde? Außerdem würdest du für mich genau das Gleiche tun", sagt Lester. "Na ja", sagt Bob.

Spätestens wenn im Kindergarten die ersten Tränen fließen, weil eine Einladung zum Geburtstag ausbleibt oder der beste Freund von gestern heute nicht mehr die Legosteine teilen will, erfahren Kinder, dass Freundschaft eine heikle und oft ambivalente Sache ist. Daraus könnte man natürlich ein superpädagogisches Kinderbuch machen, über wahre und falsche Freunde oder dergleichen.

Ole Könnecke, der als Übersetzer ("Die besten Beerdigungen der Welt"), Autor und Illustrator ("Das große Buch der Bilder und Wörter") gleichermaßen erfolgreich arbeitet, hat etwas viel Gescheiteres gemacht. Ein Buch mit sechs schlicht erzählten Geschichten, kleinen, sehr vergnüglichen Alltagsabenteuern der Freundschaft, die immer nur ein paar Sätze lang sind. Und rechts daneben, von ebenso viel weißer Fläche umgeben, übersichtlich gezeichnete Bilder, die immer nur mit einer Handvoll schöner, harmonischer Farben auskommen.

Das Wichtigste an beiden Seiten ist der weiße Raum, den Könnecke sich, seinen Figuren und vor allem dem Leser und Betrachter großzügig gewährt. Denn da entfaltet sich der hintersinnige Witz, die kleine Melancholie auch, mit denen Könnecke ein großes Thema in seine winzigen Episoden zu packen weiß.

Kinder, die schon selbst lesen können, aber auch solche, die im fortgeschritteneren Vorlesealter sind, können in Bild und Text jene Stellen der Ambivalenz, des Unausgesprochenen selbst auftun, die sie oftmals nur zu gut kennen. Lester ist halt manchmal ein Angeber, weswegen er sich auch einer eher gehobenen Sprache befleißigt und "Camouflage" mit Krokodilen beim Boulespielen betreibt. Nicht nur da darf der Leser sich das genaue Ende der Geschichte zurechtdenken.

Ist Lester ein guter Freund? Na ja, eigentlich schon. Seine nur punktgroßen Knopfäuglein scheinen sich trotzdem listig zu verengen oder mitleidig zu vergrößern, wenn er es mit Bob zu tun hat - dass Könnecke sparsam zeichnet, bedeutet auch, dass jeder kleinste Strich sitzt. Im Übrigen ist Lester, auch wenn er einen erstaunlich langen Hals hat, ein weißer Enterich. Aber selbst wenn er eine Gans wäre - dumm ist er beileibe nicht. Die Rolle des gutmütigen Opfers bleibt eher Bob vorbehalten. Oder doch nicht? Es bleibt schwierig. Und sehr lustig.

Ole Könnecke: "Die Abenteuer von Lester und Bob".

Aladin Verlag, Hamburg 2014. 64 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Schwer zu entscheiden, wer hier wen übers Ohr haut, meint Rezensentin Eva-Maria Magel. Aber darum geht es laut Rezensentin auch gar nicht. Eher entdeckt Magel in der von Ole Könnecke geschriebenen und gezeichneten Story so etwas wie die Geschichte einer Freundschaft, wenn auch einer ungleichen, ambivalenten, in der einer, hier der Enterich Lester, immer das letzte Wort hat, bzw. den Streich. Bei Könnecke aber ist das eben nicht so sicher mit dem letzten Wort. Lieber lässt der Autor jede Menge "weißen Raum". Magel gefällt das gut, kann sie sich (und jedes (vor-)lesefähige Kind, wie sie meint) doch die Enden der kleinen Episoden zwischen Lester und seinem Freund Bob selber ausdenken.

© Perlentaucher Medien GmbH