Die Notenarchive der Adjuvanten zählen zu den kostbarsten SchätzenMitteldeutschlands. Als 'Adjuvanten' bezeichneten sich jene Laienmusikerinnenund -musiker, die, beginnend im 16. Jahrhundert, denKantor beim Gottesdienst unterstützten und über 400 Jahre eine bedeutsameRolle in der Kirchenmusikpflege des sächsisch-thüringischenRaums einnahmen. In ihren Musikalienbeständen sind wichtige Tendenzender Zeit abgebildet, wobei um 1600 der Achse Italien-Deutschlandeine prominente Stellung zukommt. Letztere möchte der Band nunerstmals im Hinblick auf die Adjuvantenkultur unter die Lupe nehmen:Hierbei stehen zum einen die Adjuvanten und ihre vielgestaltigen Repertoires,zum anderen die Relevanz aus Italien importierter Gattungen,Genres und Stile, der internationale Musikalienverkehrsowie die Anverwandlungitalienischer Musik im Blickfeld. Eine breitere kulturgeschichtlicheEinbettung erfährt die Thematik durch Darstellungen zumitalienischen Kunsttransfer nach Thüringen, zur Migration von Italienernin die mitteldeutschen Länder sowie schlussendlich zu adjuvantenähnlichenOrganisationsformen außerhalb Mitteldeutschlands.
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