In dieser Untersuchung wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Methode Arbeit am Tonfeld nach ästhetischen Gesichtspunkten beschrieben werden kann. Sie wird im Sinn von Lebenskunst aufgefasst, da sich hier Kunst auch auf die Gestaltung von Selbst und Lebenszeit bezieht. Es wird versucht, ihre Vielschichtigkeit im Diplomarbeitsmodus zu erfassen und mit Fokus auf Positionen der Erfahrungsästhetik in einen interdisziplinären Kontext zu stellen. Unter Hereinnahme prozess- und körperorientierter Perspektiven aus Medizin, Kunst und Theaterwissenschaft wird die Beschreibung von Arbeit am Tonfeld als transitorische, transformative Performanz angestrebt. Nach Kriterien semiotischer und performativer Ästhetik verifiziert sich die These vom Bestehen einer ästhetischen Dimension in der Arbeit am Tonfeld. Darüber hinaus erweist sich das Setting als reale Laborsituation für Kulturanthropologen. Arbeit am Tonfeld und die damit verbundene haptische Gestaltbildung beantworten Fragen nach dem Menschen in seinen kulturellen Bedingungen, die physischen und psychischen Voraussetzungen nicht ausgenommen.