Die vorliegende Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld eines ambivalenten Erlebens von Akteurinnen und Akteuren in der Zeit des Orgien Mysterien Theaters (OMT) 1998 im Barockschloss Prinzendorf an der Zaya in Niederösterreich. Anfangs wurden die Rahmenbedingungen, die Ausgangslage und der Ablauf dieser 100. Aktion des Prof. Hermann Nitsch einer Betrachtung unterzogen. Der Fokus dieser qualitativen Forschung richtet sich auf Akteurinnen und Akteure, die passiv oder aktiv in dieses "Sechstagespiel" eingebunden waren, das mit den Proben insgesamt etwa vier Wochen dauerte. Die Ergebnisse der empirischen Forschung zeigen die intensiven Erlebnisse der Befragten, bedingt durch innen- und außenräumliche Extreme des Aktionsfeldes, auf. Es finden sich Ausschnitte einer subjektiven Wahrnehmung der Protagonisten von Wirklichkeit, erlebter Grenzerfahrung, von Macht und Kontrolle im Kontext mit strukturierten Handlungsabläufen, exzessivem Geschehen sowie einem gruppendynamischen Prozess und stellt die Frage "Hat eine Katharsis stattgefunden oder nicht?" für eine wissenschaftliche Diskussion zur Verfügung.