Anders als die meisten anderen spätantiken Bibeldichtungen weist die Alethia des Claudius Marius Victorius neben Einflüssen aus dem paganen Epos starke Bezüge zum Lehrgedicht und speziell zu Lukrez auf. Obwohl einzelne Lukrezparallelen schon im 19. Jh. beobachtet wurden, wurde nie umfassend untersucht, in welchem Verhältnis epische und lehrdichterische Züge in der Alethia zueinander stehen. Die vorliegende Arbeit analysiert systematisch die epischen und lehrdichterischen Elemente im Werk, wobei formale und inhaltliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Im Zuge der Untersuchung werden auch Bezüge zu Tendenzen der spätantiken Dichtung sowie zentrale theologische Anliegen des Autors herausgearbeitet. Abschließend wird auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse die Stellung der Alethia im Kontext der spätantiken Bibeldichtung neu bestimmt. Insgesamt gelingt es, sowohl die Abhängigkeiten als auch die Spezifika der Alethia schärfer als zuvor sichtbar zu machen - und damit zugleich die Vielfalt und Produktivität der lange vernachlässigten Gattung Bibeldichtung aufzuzeigen.
"Die Arbeit ist auf hohem Argumentationsniveau verfasst [...]"
Thomas Gärtner in: Gnomon 90/7 (2018), 609-614
"Um eine echte Pionierleistung handelt es sich bei der deutschen Übersetzung, welche Kuhn-Treichel den meisten der von ihm besprochenen Alethia-Verse beigibt. Für die Erschließung dieses gedanklich und sprachlich komplexen und bisweilen schwer verständlichen Werkes ist es ein großer Gewinn, dass Kuhn-Treichel rund 520 der insgesamt 2020 Verse ins Deutsche überträgt. [...] Durch die prägnanten Zusammenfassungen, die Kuhn-Treichel nach jedem größeren Abschnitt seiner Darstellung einfügt, gewinnt sein Werk an Übersichtlichkeit, durch das Ausschreiben der meisten lateinischen und griechischen Belege in den Fußnoten an Benutzerfreundlichkeit; die sprachliche und formale Gestaltung ist sorgfältig. Dem Erscheinen von Kuhn-Treichels deutscher Gesamtübersetzung der Alethia in den Fontes Christiani, welche er in seinem Vorwort ankündigt, dürfen Klassische Philologen wie Theologen mit freudiger Erwartung entgegensehen."
Hedwig Schmalzgruber in: Plekos 20 (2018), 147-153
"Das Buch ist insgesamt gut strukturiert. [...] Obwohl es sich um eine überarbeitete Dissertation handelt, ist der Grad an gedanklicher Reife sehr beachtlich. Der wichtigste Beitrag dieses Buchs liegt vor allem darin, dass die Bedeutung des Lukrez für die spätantike Dichtung nachgewiesen wird; insofern trägt es dazu bei, den Weg für eine dringend benötigte allgemeine Studie über Lukrez in der Spätantike zu ebnen."
Cillian O'Hogan in: Gymnasium 124.4 (2017), S. 379
Thomas Gärtner in: Gnomon 90/7 (2018), 609-614
"Um eine echte Pionierleistung handelt es sich bei der deutschen Übersetzung, welche Kuhn-Treichel den meisten der von ihm besprochenen Alethia-Verse beigibt. Für die Erschließung dieses gedanklich und sprachlich komplexen und bisweilen schwer verständlichen Werkes ist es ein großer Gewinn, dass Kuhn-Treichel rund 520 der insgesamt 2020 Verse ins Deutsche überträgt. [...] Durch die prägnanten Zusammenfassungen, die Kuhn-Treichel nach jedem größeren Abschnitt seiner Darstellung einfügt, gewinnt sein Werk an Übersichtlichkeit, durch das Ausschreiben der meisten lateinischen und griechischen Belege in den Fußnoten an Benutzerfreundlichkeit; die sprachliche und formale Gestaltung ist sorgfältig. Dem Erscheinen von Kuhn-Treichels deutscher Gesamtübersetzung der Alethia in den Fontes Christiani, welche er in seinem Vorwort ankündigt, dürfen Klassische Philologen wie Theologen mit freudiger Erwartung entgegensehen."
Hedwig Schmalzgruber in: Plekos 20 (2018), 147-153
"Das Buch ist insgesamt gut strukturiert. [...] Obwohl es sich um eine überarbeitete Dissertation handelt, ist der Grad an gedanklicher Reife sehr beachtlich. Der wichtigste Beitrag dieses Buchs liegt vor allem darin, dass die Bedeutung des Lukrez für die spätantike Dichtung nachgewiesen wird; insofern trägt es dazu bei, den Weg für eine dringend benötigte allgemeine Studie über Lukrez in der Spätantike zu ebnen."
Cillian O'Hogan in: Gymnasium 124.4 (2017), S. 379