Ein schräges Bilderbuch über Stolz und Angeberei
Fünf Kinder lassen Olivier Douzou und Lynda Corazza in ihrem frechen, grafisch außergewöhnlichen Buch um die Wette eifern: Das eine gibt mit einem Bruder an, der größer sei als der Eiffelturm; die Mutter des anderen ist angeblich die allerstärkste - und dem Bruder des dritten gelingt es, mit nur einem Pfiff auf achttausend Kilometer Entfernung eine Fensterscheibe zum Springen zu bringen ... Immer dreister werden die Behauptungen der Kinder, mit denen jeder seine Verwandten in den Mittelpunkt rücken will, immer absurder die behaupteten Leistungen: Von Cowboys und Sheriffs in der Familie wird ebenso berichtet wie von zweijährigen Schwestern, die Chinesisch sprechen, von Vätern, die die Uhr erfunden haben ... und von großen Brüdern, die mit den Fingern schnippen. Der größte Trumpf aber ist zweifellos ein Bruder, der verliebt ist ...
Fünf Kinder lassen Olivier Douzou und Lynda Corazza in ihrem frechen, grafisch außergewöhnlichen Buch um die Wette eifern: Das eine gibt mit einem Bruder an, der größer sei als der Eiffelturm; die Mutter des anderen ist angeblich die allerstärkste - und dem Bruder des dritten gelingt es, mit nur einem Pfiff auf achttausend Kilometer Entfernung eine Fensterscheibe zum Springen zu bringen ... Immer dreister werden die Behauptungen der Kinder, mit denen jeder seine Verwandten in den Mittelpunkt rücken will, immer absurder die behaupteten Leistungen: Von Cowboys und Sheriffs in der Familie wird ebenso berichtet wie von zweijährigen Schwestern, die Chinesisch sprechen, von Vätern, die die Uhr erfunden haben ... und von großen Brüdern, die mit den Fingern schnippen. Der größte Trumpf aber ist zweifellos ein Bruder, der verliebt ist ...
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Monika Klutzny rezensiert 5 Bilderbücher in der Reihenfolge ihrer Wertschätzung und macht ihrem Ärger darüber Luft, dass so oft wirklich guten Illustrationen schlechte Texte zur Seite gestellt werden.
1) Laube/Blazejovsky: "Der Zoo macht Spaß"
Als symptomatisch für ein verbreitetes Übel kritisiert die Rezensentin dieses Bilderbuch, in dem Zootiere träumen und alle doch nur dem Traum des Zoodirektors entsprungen sind. Sie stellt eine beträchtliche qualitative "Kluft" zwischen Text und Bildern fest. Wo in den Bildern, wie sie findet, eigentlich schon alles gesagt ist, erzählt der Text lediglich "dumpf" nach, anstatt die Illustrationen zu ergänzen und zu erweitern.
2) Blume/Gleich: "Ein richtig schöner Tag"
Auch dieses Bilderbuch leidet unter dem Ungleichgewicht zwischen Illustrationen und Text, findet Klutzny. Von den Bildern ist die Rezensentin hingerissen. Sie preist sie als "furios" und findet es besonders ansprechend, dass die "kraftvollen und ausdrucksstarken" Illustrationen in vielen "witzigen Details" noch Geschichten nebenbei erzählen. Richtig misslungen hingegen sei, dass der Text dann versucht, die Bilder durch schräge Einfälle zu überbieten, so die Rezensentin ärgerlich. Denn, meint Klutzny, diese "Überspitzungen" nimmt selbst der kindliche Leser dem Texter nicht ab.
3) Hans & Monique Hagen: "Wie sehr ich dich mag"
Auch dieses Buch mit illustrierten Versen kann die Rezensentin nicht für sich gewinnen. Wieder sind es die Texte, die sie maßlos enttäuschend findet, und das nicht nur, weil manches Gedicht in ihren Augen gar keines ist, sondern auch weil sie mitunter formale Fehler enthalten. Dass dann auch noch ein Vers wie "Pups-Baby" zu finden sind, verscherzt dem Buch dann alle eventuell noch verbliebenen Sympathien der Rezensentin. Dabei hätten die Illustrationen, die durchaus "zart und poetisch" seien, solch "dürren" und dürftigen Texte nicht verdient, so Klutzny verstimmt. Was schließlich mit dem Titel bezweckt wird, ist ihr gänzlich verborgen geblieben.
4.) Carrer/Shapiro: "Bailey wird reich"
Auch dieses Bilderbuch eine "Riesenenttäuschung", wie die Rezensentin klagt, und dass, obwohl sie die Illustratorin sehr schätzt. Auch in "Bailey wird reich" findet Klutzny wieder "atemberaubende Collagen" und auch hier ist es wieder der Text, der ihr den Genuss ruiniert. Die Bilder seien "grandios", schwärmt die Rezensentin, der aber angesichts der Geschichte jegliche "Begeisterung" abhanden kommt. Was da erzählt wird ist schlechterdings "banal", so Klutzny verärgert.
5) Douzou/Corazza: "Die Allertollsten"
Das Buch, das ihr am besten gefallen hat, hat sich die Rezensentin bis zum Schluss als besonderen Leckerbissen aufgehoben. Hier wird zu ihrer großen Freude eine "Übereinstimmung" zwischen Illustrationen und Text erreicht. Sie rühmt die Illustratorin für ihre hervorragenden Bilder" und den Autor für seine "ausgezeichnete" Geschichte, in der Kinder sich im Aufschneiden zu überbieten versuchen. Die Rezensentin ist hingerissen und preist es als großes "Glück", dass es neben miesen eben auch "tolle" Bilderbücher wie dieses gibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
1) Laube/Blazejovsky: "Der Zoo macht Spaß"
Als symptomatisch für ein verbreitetes Übel kritisiert die Rezensentin dieses Bilderbuch, in dem Zootiere träumen und alle doch nur dem Traum des Zoodirektors entsprungen sind. Sie stellt eine beträchtliche qualitative "Kluft" zwischen Text und Bildern fest. Wo in den Bildern, wie sie findet, eigentlich schon alles gesagt ist, erzählt der Text lediglich "dumpf" nach, anstatt die Illustrationen zu ergänzen und zu erweitern.
2) Blume/Gleich: "Ein richtig schöner Tag"
Auch dieses Bilderbuch leidet unter dem Ungleichgewicht zwischen Illustrationen und Text, findet Klutzny. Von den Bildern ist die Rezensentin hingerissen. Sie preist sie als "furios" und findet es besonders ansprechend, dass die "kraftvollen und ausdrucksstarken" Illustrationen in vielen "witzigen Details" noch Geschichten nebenbei erzählen. Richtig misslungen hingegen sei, dass der Text dann versucht, die Bilder durch schräge Einfälle zu überbieten, so die Rezensentin ärgerlich. Denn, meint Klutzny, diese "Überspitzungen" nimmt selbst der kindliche Leser dem Texter nicht ab.
3) Hans & Monique Hagen: "Wie sehr ich dich mag"
Auch dieses Buch mit illustrierten Versen kann die Rezensentin nicht für sich gewinnen. Wieder sind es die Texte, die sie maßlos enttäuschend findet, und das nicht nur, weil manches Gedicht in ihren Augen gar keines ist, sondern auch weil sie mitunter formale Fehler enthalten. Dass dann auch noch ein Vers wie "Pups-Baby" zu finden sind, verscherzt dem Buch dann alle eventuell noch verbliebenen Sympathien der Rezensentin. Dabei hätten die Illustrationen, die durchaus "zart und poetisch" seien, solch "dürren" und dürftigen Texte nicht verdient, so Klutzny verstimmt. Was schließlich mit dem Titel bezweckt wird, ist ihr gänzlich verborgen geblieben.
4.) Carrer/Shapiro: "Bailey wird reich"
Auch dieses Bilderbuch eine "Riesenenttäuschung", wie die Rezensentin klagt, und dass, obwohl sie die Illustratorin sehr schätzt. Auch in "Bailey wird reich" findet Klutzny wieder "atemberaubende Collagen" und auch hier ist es wieder der Text, der ihr den Genuss ruiniert. Die Bilder seien "grandios", schwärmt die Rezensentin, der aber angesichts der Geschichte jegliche "Begeisterung" abhanden kommt. Was da erzählt wird ist schlechterdings "banal", so Klutzny verärgert.
5) Douzou/Corazza: "Die Allertollsten"
Das Buch, das ihr am besten gefallen hat, hat sich die Rezensentin bis zum Schluss als besonderen Leckerbissen aufgehoben. Hier wird zu ihrer großen Freude eine "Übereinstimmung" zwischen Illustrationen und Text erreicht. Sie rühmt die Illustratorin für ihre hervorragenden Bilder" und den Autor für seine "ausgezeichnete" Geschichte, in der Kinder sich im Aufschneiden zu überbieten versuchen. Die Rezensentin ist hingerissen und preist es als großes "Glück", dass es neben miesen eben auch "tolle" Bilderbücher wie dieses gibt.
© Perlentaucher Medien GmbH