Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden. Das zumindest denken Chrissie und ihre drei Kinder Tamsin, Dilly und Amy, als deren Vater Richie nach einem Herzinfarkt stirbt. Er war Musiker und der Mittelpunkt ihres Lebens, alles drehte sich um ihn.
Chrissie, seiner Lebensgefährtin ist es leider nie
gelungen, ihn zu heiraten, denn er war bereits verheiratet, hat sich aber all die Jahre nie scheiden…mehrEs gibt keine Gerechtigkeit auf Erden. Das zumindest denken Chrissie und ihre drei Kinder Tamsin, Dilly und Amy, als deren Vater Richie nach einem Herzinfarkt stirbt. Er war Musiker und der Mittelpunkt ihres Lebens, alles drehte sich um ihn.
Chrissie, seiner Lebensgefährtin ist es leider nie gelungen, ihn zu heiraten, denn er war bereits verheiratet, hat sich aber all die Jahre nie scheiden lassen.
Obwohl er nach der Trennung keine Kontakte zu seiner Frau und seinem Sohn Scott hatte, erben diese seinen Flügel und die Tantiemen an den Liedern, die er vor seinem Verlassen der ersten Familie geschaffen hatte.
Chrissie und ihre Kinder fallen in ein tiefes Loch, der Flügel verkörperte alles, was ihren Vater ausmachte, auch war er in der Wohnung immer allgegenwärtig und ausgerechnet dieser soll gemäß Testament an die andere Familie ihres Vaters gehen.
Chrissie will davon nichts wissen, kann sich damit nicht abfinden, aber Amy, die die Rechtmäßigkeit des Anspruches auf den Flügel sieht, nimmt Kontakt mit ihrem Halbbruder Scott auf und will ihn kennenlernen ...
Joanna Trollope hat ein wunderbares Werk über das Thema Liebe, Vertrauen, Verlust und Tod geschaffen.
Die Autorin zeigt die Verarbeitung des Verlustes von Mann bzw. Lebensgefährten, indem sie den Leser die Gedanken und Handlungen der Betroffenen mit erleben lässt.
Auf der einen Seite steht die Familie mit Chrissie und den drei Töchtern. Wegen Chrissie hatte er seinerzeit seine erste Familie verlassen, ohne sich jedoch jemals scheiden zu lassen. Durch den Tod stürzt diese Familie nicht nur emotional ab, sie sind auch finanziell nicht wirklich abgesichert. Chrissie hatte Richie all die Jahre gemanagt, er war der Stern, um den sich alles kreiste. Es gab keine anderweitige Orientierung, auf die sie nach dem Tod zugreifen konnte.
Der Autorin ist es sehr einfühlsam gelungen, den schweren Weg des Verlustes und deren Verarbeitung aufzuzeigen. Als Leser hat man Mitleid mit den 4 Frauen. Chrissie weiß nicht, wie sie über die Runden kommen soll, ohne das Haus verkaufen zu müssen. Amy geht noch zur Schule und Tamsin und Dilly schlagen sich zwar mehr schlecht als recht durch Leben, aber eine wirkliche Hilfe für die Mutter sind sie nicht.
Hier zeigt die Autorin, wie wichtig, wahre Freunde sind, die auch mal selbst Entscheidungen treffen, die nicht von allen gebilligt werden.
Aber auch am Leben von Margaret und ihrem Sohn Scott nimmt der Leser anteil. Margaret hatte all die Jahre immer noch die Hoffnung, Richie würde eines Tages zu ihr zurückkommen, denn warum hatte er nie die Scheidung eingereicht? Sie hat für sich ihren Sohn das Leben in die Hand genommen und etwas daraus gemacht. Eine starke Frau, die mich sehr beeindruckt hat.
Dass sich Chrissie und Margaret nicht nahestehen, kann man sehr gut nachvollziehen. Tiefgreifend hat die Autorin die Gefühle und Gedanken der 3 Töchter wiedergegeben, wenn es um die erste Familie ihres Vaters geht. Jede von ihnen macht sich ihre Gedanken, aber nur Amy zeigt Interesse und versucht, mit offenen Augen und voller Erwartungen Kontakt zu ihrem Bruder Scott herzustellen.
Ein Buch, in dem die Emotionen offen dargelegt werden und in dem gezeigt wird, dass es gilt, weiterzumachen und den Kopf nicht in den Sand zu stecken.