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Die Faszination der Stadt und ihrer seit dem 19. Jh. wuchernden Literarisierung hat eine reichhaltige kritische Auseinandersetzung mit diesem typischen Lebensraum der Moderne und der Postmoderne bewirkt. Die Städte wurden lesbar als Mythen; sie entwickelten sich zu (positiv oder negativ wahrgenommenen) Lebensformen oder zu semiotischen oder kulturhistorischen Bezugsfeldern.
Der vorliegende Band versammelt 13 Beiträge, die zuerst als Vorträge auf einer Sektion der Tagung des Romanistischen Dachverbandes im Herbst 1997 in Jena diskutiert wurden. Die Beiträge gehen der Frage nach, wie die
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Produktbeschreibung
Die Faszination der Stadt und ihrer seit dem 19. Jh. wuchernden Literarisierung hat eine reichhaltige kritische Auseinandersetzung mit diesem typischen Lebensraum der Moderne und der Postmoderne bewirkt. Die Städte wurden lesbar als Mythen; sie entwickelten sich zu (positiv oder negativ wahrgenommenen) Lebensformen oder zu semiotischen oder kulturhistorischen Bezugsfeldern.

Der vorliegende Band versammelt 13 Beiträge, die zuerst als Vorträge auf einer Sektion der Tagung des Romanistischen Dachverbandes im Herbst 1997 in Jena diskutiert wurden. Die Beiträge gehen der Frage nach, wie die Blickrichtungen auf die Stadt innerhalb der Romania verlaufen, wie sich die Perspektiven des Eigenen und des Fremden überkreuzen, wenn sich Autoren das städtische Ensemble einer anderen Kultur literarisch anverwandeln. Es geht dabei um Paradigmenwechsel innerhalb bereits geformter Großstadtmythen ebenso wie um neue kulturtheoretische Ansätze der literarischen Stadtverarbeitung. So wird beispielsweise untersucht, was italienische Intellektuelle über das Berlin der 20er Jahre zu sagen haben, wie die deutsche Hauptstadt etwa in der brasilianischen Gegenwartsliteratur oder im Zeichen des drohenden Faschismus 1930 von Jean Giraudoux, Schriftsteller und Diplomat, wahrgenommen wurde, wie schwarzafrikanische Autoren oder auch südamerikanische Intellektuellen des 19. Jh. die (vermeintliche) Lichterstadt Paris kommentieren, wie Robbe-Grillet auf New York schaut und welche Formen der Großstadtlektüre 'gegen den Strich' sich am frankistischen Madrid festmachen konnten.

Dieter Ingenschay: Großstadtaneignung in der Perspektive des 'peripheren Blicks' - Katharina Städtler: - Afrikanische Blicke auf Paris - Andrea Pagni: Südamerikanische Blicke auf Paris und Rom: Beiträge zu einer Poetik des postkolonialen Standortes in Sarmientos Viajes - Perry Reisewitz: Rien à risquer. Paris unter befremdetem Blick in Jean-Jacques Rousseaus Nouvelle Héloïse - Marga Graf: Ein Brasilianer in Berlin: Das Berlinbild in der brasilianischen Gegenwartsliteratur - Friederike Hassauer: Stadtersatz Berlin 1930. Jean Giraudoux: Rues et Visages de Berlin - Olga Cerrato: Eine italienische Reise in die Moderne. Italienische Intellektuelle schreiben über das Berlin der Zwanziger Jahre - Albrecht Buschmann:Peripherie ohne Zentrum? Vom Funktionswandel der Metropolendarstellung Bei Martín-Santos und Pasolini, Lodoli und Umbral - Petra Derra: Huren, Heuchler, Habenichtse - ein Blick von der anderen Seite der spanischen Gesellschaft auf das Madrid der 60er Jahre in Gonzalo Torrente Ballesters Off-side (1969) - Joan Ramon Resina: Madrids Palimpsest. Die Hauptstadt gegen den Strich gelesen - Till R. Kuhnle: Ekelhafte Stadtansichten - Andrea Mahlendorff: Die große Stadt als locus terribilis - Lima aus der ex-zentrischen Perspektive Enrique Congrains - David Nelting: Alain Robbe-Grillet und der Blick auf 'New York'