Peggy und Irving Alder werden im September 1978 Eltern. Das Besondere an diesem Roman sind die zwei Welten, die die Autorin aufzeigt. Denn Peggy und Irving bekommen ein einziges Kind, das sie Lou nennen. Die Kurzform von Louise und Louis. In der einen Welt bekommen die beiden ein Mädchen und in der
anderen einen Jungen. Es handelt sich also um ein und dieselbe Person, die sich nur durch das…mehrPeggy und Irving Alder werden im September 1978 Eltern. Das Besondere an diesem Roman sind die zwei Welten, die die Autorin aufzeigt. Denn Peggy und Irving bekommen ein einziges Kind, das sie Lou nennen. Die Kurzform von Louise und Louis. In der einen Welt bekommen die beiden ein Mädchen und in der anderen einen Jungen. Es handelt sich also um ein und dieselbe Person, die sich nur durch das Geschlecht unterscheidet. Beide wachsen im selben Umfeld, in identischen familiären Verhältnissen und mit den gleichen Freunden auf. Und beide kehren ihrer Heimatstadt nach einem dramatischen Ereignis den Rücken. Doch sie müssen sich dreizehn Jahre später der Vergangenheit stellen und zurückkehren.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, bei denen es auch Rückblenden in die Vergangenheit gibt. Allerdings sind sowohl die Wechsel mit dem Namen der Person, die gerade im Zentrum steht, als auch die Rückblicke mit der entsprechenden Jahresangabe gekennzeichnet. Da Louise und auch Louis in der jeweiligen Handlung allerdings als Lou bezeichnet werden, ist es wichtig, zunächst konzentriert zu lesen, um den Überblick zu behalten. Julie Cohen versteht es dabei hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man sie mühelos vor Augen hat. Obwohl der Einstieg etwas gemächlich verläuft, sorgt ihr einfühlsamer Schreibstil dafür, dass man sich in der Geschichte sofort wohlfühlt und interessiert das Geschehen verfolgt.
Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Lebensläufe der beiden sich, trotz der gleichen Voraussetzungen, entwickelt haben. Das zeigt sich auch am Verhältnis zu Eltern und besten Freunden. Louise und Louis müssen sich alten Konflikten stellen und Mut fassen, zu ihren Gefühlen zu stehen. Beim Lesen wird man zum Nachdenken angeregt. Es zeigt sich, wie sehr selbst kleine Entscheidungen das eigene Leben, aber auch das von anderen, beeinflussen können.
Dieser Roman hebt sich, durch die außergewöhnliche Idee, ein und dieselbe Person einmal als Mädchen und einmal als Jungen zu betrachten, aus der Masse hervor. Nach dem eher gemächlichen Einstieg nimmt die Handlung deutlich Fahrt auf und besticht dann durch eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle.