Erwähnt man in Wien den Namen Mautner, denkt dort jeder sofort an die Unternehmerdynastie Mautner Markhof. Wolfgang Hafer erzählt die Geschichte einer anderen Familie Mautner. Sie stammte ebenfalls aus Böhmen und war ebenso erfolgreich. Auf dem Höhepunkt seines atemberaubenden Aufstiegs regiert Isidor Mautner von Wien aus einen der größten Textilkonzerne des Kontinents. Sein Sommersitz, das Geymüllerschlössel in Wien-Pötzleinsdorf, ist bevorzugter Treffpunkt der Wiener Kulturszene, seine Familie genießt die Annehmlichkeiten einer Großbürgerfamilie des Fin de Siècle, sein Sohn Konrad macht sich als Volkstumsforscher einen Namen. Doch nach dem Ersten Weltkrieg bröckelt das Imperium, der Bankrott seines Sohnes Stephan kostet Mautner sein Vermögen, ein letzter verzweifelter Versuch einer industriellen Neugründung misslingt. Als Isidor Mautner stirbt, hat er fast alles verloren. Seine Familie wird von den Nazis ausgeraubt, zur Flucht gezwungen oder ermordet.
"Der Autor beschreibt nicht nur das tragische Schicksal der Mautners, sondern öffnet die Tür zu einer faszinierenden Epoche deutsch-jüdischer Geschichte, in der seine familienbiografische Erzählung geradezu idealtypische Züge annimmt. In fünf Kapiteln zeichnet er ein facettenreiches Bild über mehrere Epochen und Generationen. (...) Der Autor lässt den Leser teilhaben an den Recherchen dieser außergewöhnlichen Familiengeschichte. Statt trockener faktenorientierter Historikernarration bedient er sich einer sprachlich empathischen Annäherung und manch bildhafter illustrativer Ausmalung." Einsicht 13 - Bulletin des Fritz Bauer Instituts, Frühling 2015 "Dem Historiker Hafer gelingt ein kaleidoskopisches Stück Geschichte, das zu fesseln versteht. Akribisch recherchiert und detailreich geschildert liefert er tiefe Einblicke in das durch Assimilation gekennzeichnete jüdische Leben, die Welt des österreichischen Großbürgertums und vermittelt zugleich den vielfäligen und widersprüchlichenZeitgeist des Fin de Siècle." DA SCHAU HER. Die Kulturzeitschrift aus Österreichs Mitte Jg. 36, 2/2015 "Hafer zeigt am Beispiel der Familie Mautner eindrucksvoll das Scheitern der österreichisch-jüdischen Symbiose auf, bei der es sich - wie im deutschen Fall - um eine sehr einseitige Liebe von jüdischer Seite aus handelte. Der große Verdienst des Buches liegt aber sicherlich darin, die fast schon vergessene Unternehmerfamilie Mautner wieder in das historische Gedächtnis zurückzurufen und sie in den gesellschaftlich-kulturellen, spezifisch Wienerischen Kontext ihrer Zeit einzuordnen. Gerade der von Jenny Mautner initiierte Salon wurde in der bisherigen gesellschaftshistorischen Betrachtung vernachlässigt. Insofern füllt die lesenswerte und informative Studie auch eine Lücke in der Wiener Gesellschafts- und Stadtgeschichte." HaGalil, 1. Februar 2015 "Erzählt wird die Geschichte eines sozialen Auf- und Abstiegs, der Assimilation des jüdischen Bürgertums und seiner unglücklichen Liebe zu Österreich und seiner Kultur. Die vielen Details und genauen Recherchen sind beeindruckend; im letzten Kapitel beschreibt Hafer ausserdem das weitere Schicksal der Familie im Nationalsozialismus bzw. im Exil." DAVID Nr. 104/2015 "Nur wenige Spuren haben 'Die anderen Mautners' im Gegensatz zu den bekannten früh getauften Mautner-Markhofs hinterlassen. Hafer hat diese weitreichende Spurensuche seiner entfernten Ahnen beherzt aufgenommen und enorm viel zutage gefördert. Seine Mautner-Saga ist darüber hinaus eine gute recherchierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte und eine lebendig erzählte jüdische Emanzipationsgeschichte." Wina. Das Jüdische Stadtmagazin Jg. 4, Dez./Jan. 2014/2015 "Wer sorgfältig recherchierte Familiengeschichten als Spiegel von Zeitgeschichte schätzt, wird hier auf seine Kosten kommen." Illustrierte Neue Welt 4/2014 "Der Autor Wolfgang Hafer, selbst mit der Familie verwandt, hat für sein neues Buch gründlich recherchiert und bietet so ein lesenswertes und ergreifendes Stück Zeitgeschichte." Höchster Kreisblatt, 18. November 2014