Die internationale Gemeinschaft ist ständig im Wandel begriffen. Regierungen kommen an die Macht oder werden ihrer Macht wieder beraubt. Das völkerrechtliche Effektivitätsprinzip ist dabei das maßgebende Kriterium des Völkerrechts, um faktische Gegebenheiten in einen rechtlichen Rahmen zu stellen. Jedoch scheinen in letzter Zeit grundlegende Prinzipien wie das Souveränitätsprinzip und das Interventionsverbot eine nachrangige Bedeutung im Vergleich zu Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie erlangt zu haben. Die Autorin Eva M. Widhalm gibt einführend einen Überblick über die Entwicklung des Effektivitätsprinzips und dessen Bedeutsamkeit für das Institut der Regierungsanerkennung von einem rechtlichen Standpunkt aus gesehen bis in die Gegenwart. Darauf aufbauend analysiert sie vier Fälle der jüngeren internationalen Staatenpraxis, ob und inwieweit die Doktrin der effektiven Herrschaftsgewalt im Völkerrecht in ihrer Rolle bereits zurückgedrängt wurde. Das Buch richtet sich an zur völkerrechtlichen Vertretung eines Staates berufene Organe, Entscheidungsträger der internationalen Staatengemeinschaft, Völkerrechtswissenschaftler, Historiker und Politologen.