Im April 2011 sorgte die Vereinigung ECOPOP mit der Lancierung der Volksinitiative "Stopp der Überbevölkerung - zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen" für Aufregung. Die Nettozuwanderung der Schweizer Wohnbevölkerung sollte auf 0.2 Prozent beschränkt und zehn Prozent der DEZA-Gelder in die Familienplanung in Entwicklungsländern investiert werden. Das deklarierte Hauptmotiv für die Initiative war der Umweltschutz. Als Arbeitsgemeinschaft für Bevölkerungsfragen fand die akademisch geprägte Vereinigung ihren Ursprung in der Gründungseuphorie zahlreicher Umweltschutzorganisationen der frühen 1970er Jahre. Ihr Schwerpunkt lag in der Kritik am unkontrollierten Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum als Ursachen für das aus den Fugen geratene ökologische Gleichgewicht. Im Vordergrund dieser Arbeit standen die erstmalige Erschliessung der ECOPOP-Archivalien sowie deren inhaltliche Aufarbeitung von 1970 bis 1975. Im Rahmen der vorgängig eruierten Spannungsfelder "Ganzheitlichkeit", "Dringlichkeit", "Politikverdrossenheit", "Die Experten" sowie "Anthropozentrismus" wurde der Frage nachgegangen, welche Bedeutung die Vereinigung im damaligen liberalen Umweltschutzdiskurs innehatte.