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Die Anfänge der Kanzlei reichen 200 Jahre zurück und damit zählt sie zu den ältesten in unserem Land. Doch nicht nur diese Tatsache hebt die heute unter dem Namen Ludwig Wollweber Bansch, Rechtsanwälte in Partnerschaft firmierende überörtliche Sozietät gegenüber vergleichbaren Kanzleien in der Region heraus, auch die Person ihres Gründers macht sie zu etwas Besonderem. Der Kanzleigründer Bernhard Eberhard (1795–1860) gehört sicherlich zu den bedeutendsten Persönlichkeiten Hanaus, ja Hessens, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein Wirken als Oberbürgermeister prägt die Stadt an Main…mehr

Produktbeschreibung
Die Anfänge der Kanzlei reichen 200 Jahre zurück und damit zählt sie zu den ältesten in unserem Land. Doch nicht nur diese Tatsache hebt die heute unter dem Namen Ludwig Wollweber Bansch, Rechtsanwälte in Partnerschaft firmierende überörtliche Sozietät gegenüber vergleichbaren Kanzleien in der Region heraus, auch die Person ihres Gründers macht sie zu etwas Besonderem. Der Kanzleigründer Bernhard Eberhard (1795–1860) gehört sicherlich zu den bedeutendsten Persönlichkeiten Hanaus, ja Hessens, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein Wirken als Oberbürgermeister prägt die Stadt an Main und Kinzig bis heute. Als liberaler Märzminister mühte er sich jedoch mit seinen politischen Gegnern ab und opferte seine Gesundheit dem letztlich vergeblichen Kampf um die Durchsetzung uns heute selbstverständlich erscheinender bürgerlicher Rechte. Neben dem Politiker und Juristen Bernhard Eberhard kommt in diesem Buch auch der Mensch mit seinen von tiefer Religiosität und großer Humanität geprägten Wertvorstellungen und Überzeugungen zur Geltung. Ähnliches gilt für seinen Sohn Ludwig Eberhard (1822-1903), der zwar in anderer Position, aber ebenso lange unter der Repression der reaktionären Kräfte in Kurhessen litt und erst spät als Anwalt und Notar so anerkannt wurde, wie er es verdiente. Dem bewegten Leben und vielfältigen Wirken dieser beiden Anwälte der Familie Eberhard und damit der durchaus nicht immer einfachen Frühzeit der Kanzlei und ihrer Protagonisten widmet sich diese Publikation. Zugleich erhält der Leser einen Überblick über die Entwicklung der heutigen Berufe Rechtsanwalt, Notar und Steuerberater sowie über die Standorte der Rechtsprechung in Hanau im Laufe der letzten Jahrhunderte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2017

Leben und Zeit Eberhards
Früherer Oberbürgermeister als Begründer der Advokatur in Hanau

lu. HANAU. Das Gemälde zeigt Bernhard Eberhard mit wachen Augen, lockigen braunen Haaren und einem verhaltenen freundlichen Lächeln. Geschaffen wurde das Bild um 1830 von Otto Ulbrich. Eine Kopie davon können die Hanauer beispielsweise im Café des Altenhilfezentrums Bernhard Eberhard sehen. Das Seniorenheim wurde wie die zuvor in dem umgebauten Gebäude untergebrachte Schule nach dem verdienstvollen einstigen Hanauer Oberbürgermeister benannt. Auf dem Bild wirkt Eberhard ausgesprochen entspannt, doch es waren für ihn aufreibende und spannende Jahre, als Ulbrich ihn auf die Leinwand bannte.

Bernhard Eberhard soll bei den Leuten nicht nur sehr beliebt gewesen sein, er zählte auch zu den bedeutendsten Oberbürgermeistern und den historisch einflussreichsten Persönlichkeiten der Stadt Hanau. So beschreibt es der Hanauer Historiker Erhard Bus in einem gerade erschienenen Band, der einen neuen Blick wirft auf das Leben und Wirken des einstigen Hanauer Rathauschefs. Auch darin ist das schöne Porträt zu finden.

Bekannt ist der 1795 in Schlüchtern geborene Pfarrerssohn unter anderem als Kämpfer für die Bürgerrechte. 1827 wählten ihn die Hanauer Stadträte zum Bürgermeister und 1832 zum Oberbürgermeister. Er strukturierte die Verwaltung um, ließ das Hanauer Schulwesen umgestalten und gründete sowohl die Sparkasse als auch eine Armenversorgung sowie die Hanauer Feuerwehr. Und er zählte zu den Unterzeichnern des Hanauer Ultimatums vom 9. März 1848, einer Petition Hanauer Bürger an den Landesherren Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel zur Durchsetzung bürgerlicher Grund- und Freiheitsrechte.

Anlass, sein Leben, Wirken und seine Zeit in einem mehr als 300 Seiten starken, reich bebilderten Band darzustellen, gab aber eine weitere Gründung, die Bernhard Eberhard, später unterstützt von seinem Sohn Ludwig, vor 200 Jahren vornahm: Im Januar 1817 rief Eberhard in Hanau die heutige Wirtschaftskanzlei Ludwig Wollweber Bansch ins Leben, die möglicherweise älteste Kanzlei Deutschlands. Schon im Alter von 22 Jahren wurde Eberhard Obergerichtsanwalt in Hanau und etwas später Staatsanwalt.

Aus Anlass des Jahrestags gab die Kanzlei den Auftrag an drei Historiker, nicht nur die Geschichte ihres Hauses, sondern auch die Zeit und das Wirken ihres Gründers sowie die politischen Geschehnisse der Zeit in einem Geschichtsbuch als Jubiläumsfestschrift zu beleuchten. Neben Bus stehen die Autoren Bernd Kannowski, Professor für Rechtsgeschichte an der Universität Bayreuth, sowie der promovierte Archäologe und stellvertretende Vorsitzende des Hanauer Geschichtsvereins, Michael Müller. Kannowski beschreibt, wie sich der Beruf des Rechtsanwalts vom frühen 19. Jahrhundert bis heute entwickelte und welche Bedeutung die Rechtsanwaltschaft für die Bürgerbewegung hatte. Müller stellt unter anderem dar, wie die Bauten der Justiz entlang der Nussallee, Sitz des Land- und des Amtsgerichts Hanau, das Bild der Stadt verändert haben.

Der Band "Die Anfänge der freien Advokatur in Hanau am Beispiel der Eberhards" ist für 29,90 Euro erhältlich unter anderem im Stadtladen Hanau (Telefon 0 61 81/295 81 35, stadtladen@hanau.de) und bei der herausgebenden Kanzlei (0 61 81/50 70 30, E-Mail hanau@ludwigwollweberbansch.de).

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