Der Philosoph und Psychologe Carl Stumpf (1848-1936) hat den Begriff Sachverhalt in die Philosophie eingeführt und sich damit in diesem Fach einen Namen gemacht. Denn er gilt außerdem als Begründer der vergleichenden Musikwissenschaft. Stumpf war ein Schüler von Franz Brentano und Rudolf Hermann Lotze, unter dem er 1868 seine Dissertation in Göttingen verfasste. Nach seiner Habilitation 1870 wurde er nacheinander Professor an der Universität von Würzburg, Prag, Halle, München und Berlin. Als Lehrer hatte er einen wichtigen Einfluss auf Edmund Husserl, welcher als Begründer der modernen Phänomenologie gilt. Stumpfs Schüler Max Wertheimer, Kurt Koffka und Wolfgang Köhler gründeten die Berliner Schule der Gestalttheorie.