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Das aktuelle Hintergrundwissen zur EU-Entscheidung über den Türkei-Beitritt. Baha Güngör zeigt auf, was die Deutschen an den Türken ängstigt und welch katastrophale Folgen eine Ablehnung der Türkei als EU-Beitrittsland nach sich ziehen würde - für Deutschland und Europa.
In der Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei tun sich Gräben auf, von denen mancher dachte, sie seien längst überwunden. Der türkisch-deutsche Journalist Baha Güngör beleuchtet ohne Rücksicht auf politische Korrektheit die Ängste vieler Deutscher vor Überfremdung und Gewalt, vor Islamismus, Kopftuchzwang und…mehr

Produktbeschreibung
Das aktuelle Hintergrundwissen zur EU-Entscheidung über den Türkei-Beitritt. Baha Güngör zeigt auf, was die Deutschen an den Türken ängstigt und welch katastrophale Folgen eine Ablehnung der Türkei als EU-Beitrittsland nach sich ziehen würde - für Deutschland und Europa.

In der Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei tun sich Gräben auf, von denen mancher dachte, sie seien längst überwunden. Der türkisch-deutsche Journalist Baha Güngör beleuchtet ohne Rücksicht auf politische Korrektheit die Ängste vieler Deutscher vor Überfremdung und Gewalt, vor Islamismus, Kopftuchzwang und Wirtschaftsflüchtlingen. Er macht deutlich, wie wenig Deutsche und Türken letztlich voneinander wissen. Und er erläutert, was aber zumindest die Deutschen über die Türken und deren Heimatland wissen sollten, um beurteilen zu können, ob die Türkei Teil der EU werden sollte oder nicht.
Autorenporträt
Baha Güngör, geboren 1950 in Istanbul, 1961 nach Deutschland. Im Verlauf seiner Schüler- und Studentenjahre arbeitete er u. a. als Dolmetscher, Taxifahrer und Kellner. Absolvierung eines Volontariats bei der Kölnischen Rundschau und war später Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters in Bonn sowie Politik-Redakteur beim Bonner General-Anzeiger. Ab 1984 als Berichterstatter für die WAZ und später für dpa in der Türkei und Griechenland. Bis 1999 lebte er mit seiner Familie in Istanbul und Ankara. Der Autor lebt heute in Bonn, seit 1978 deutscher Staatsbürger ohne doppelten Pass. Seit 1999 Leitung der türkischen Redaktion der Deutschen Welle.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2005

Prägekräfte

EUROPÄISCHE UNION Baha Güngör ist 1950 in Istanbul gebren und kam 1961 mit seinen Eltern nach Deutschland. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und beruflichen Zwischenstationen wurde er Journalist, vorwiegend für deutsche Blätter, ging 1984 zusammen mit seiner türkischen Frau und zwei gemeinsamen Kindern als Korrespondent zurück in die Türkei. Seit 1978 deutscher Staatsbürger, lebt Güngör gegenwärtig in Bonn und ist Leiter der türkischen Hörfunkredaktion der Deutschen Welle. Er kennt Deutschland gut, kennt sich aus in der deutschen Mentalität. Obendrein kann er packend schreiben. Das zeigen schon die Überschriften seiner Kapitel im ersten Teil, der der "Angst der Deutschen vor den Türken" gewidmet ist. Sie lauten beispielsweise: "Die Türkenschwemme", "Die Islamisten kommen", "Drei Schritte hinter dem Ehemann", "Der Kopftuchstreit", "Der hat doch ein Messer in der Tasche", "Kanaksprak oder Wie sollen deutsche Kinder noch Deutsch lernen?", "Der Pyrrhussieg der Döner". Der zweite Teil des Buches, streckenweise weniger kurzweilig, lautet: "Die Türkei unterwegs nach Europa". Freilich fragt sich, wie weit Güngör und sein Heimatland wirklich zu gehen bereit sind. Er bezweifelt, daß die meisten Deutschen zur Integration der türkischen Einwanderer bereit seien, und fährt fort: "Integration umschreibt schließlich nicht Assimilation - die totale Aufgabe der kulturellen und religiösen Identität und die letztliche Verwandlung in einen Deutschen." Natürlich wird das kulturelle und religiöse Erbe des Heimatlandes noch jahrzehntelang, über ein, zwei Generationen hinweg, erhalten bleiben, aber hoffentlich doch mit abnehmender Prägekraft. Sonst würde sich eine Parallelgesellschaft entwickeln, die den Keim schwerer Auseinandersetzungen in sich trägt. Trotz dieses Grundeinwands ist Güngörs Buch, mit dem er beredt uns die Ängste vor einem EU-Beitritt seines Mutterlandes zu nehmen versucht, durchweg lesenswert. (Baha Güngör: Die Angst der Deutschen vor den Türken und ihrem Beitritt zur EU. Diederichs Verlag, München 2004. 192 Seiten, 19,95 [Euro].)

ARNULF BARING

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit Sympathie hat Dorothea Heintze diese Streitschrift gelesen, mit der sich der deutsch-türkische Journalist Baha Güngör für die Aufnahme der Türkei in die EU einsetzt. Ganz überzeugt ist sie allerdings nicht von dem Buch. Als Kernthese stellt sie Güngörs Warnung dar, dass "dem Westen eine Katastrophe" droht, sollte die Mitgliedschaft der Türkei auf die lange Bank geschoben oder gar ganz abgelehnt werden. Denn dann werde die Türkei den eingeschlagenen Weg der Demokratie wieder verlassen, die Gesellschaft werde sich weiter islamisieren. Die Verantwortung für diese drohende Entwicklung schiebt der Autor dabei nach Heintzes Darstellung nicht allein Brüssel zu, sondern auch Berlin. Denn noch immer tun sich die Deutschen schwer, ihre Einwanderer als gleichberechtigte Nachbarn zu akzeptieren. Hier erhebt Heintze den Einwand, dass Güngör kein Wort darüber verliere, dass Integration eine Medaille mit zwei Seiten sei. So vermisst sie letztendlich an diesem Buch nicht nur Klarheit, sondern auch Offenheit.

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