In der Dissertation wird das anthropologische und philosophische Konzept erörtert, das Paulo Freire zur Begründung einer Pädagogik der Begegnung und einer politischen Pädagogik verwendet hat. Ausgehend von der Idee einer Pädagogik der Begegnung ist die Perspektive, die sich durch die Dissertation zieht, die soziale Beziehung des Individuums und damit eine kritische Synthese des pädagogischen Kontextes. Der Denker aus Pernambuco kommt dem integralen Humanismus von Maritain nahe, wenn er feststellt, dass es keine Erziehung gibt, ohne den Lehrer mit dem Schüler in Beziehung zu setzen, und zwar in dem menschlichen Kontext, der zwischen den beiden besteht. In der Marx'schen Vision und Kritik des Lehrens und Lernens erörtert Paulo Freire die Probleme und Antagonismen der Klassen und beginnt mit einer Analyse zweier politischer pädagogischer Projekte: der dialogischen Erziehung, die das Individuum in eine Lesart der Welt einbezieht und es zum historischen Subjekt macht, und der antidialogischen Erziehung, die das Subjekt zu einem bloßen Objekt seines Kontextes macht und die Welt nicht in einer politischen Sprache zeigt. Paulo Freire zeigt in der Phänomenologie, dass die Aufgabe des Wissens auf das Subjekt und nicht auf das Objekt gerichtet ist.