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Die Politische Ökonomie des europäischen 18. Jahrhunderts erklärt das Wirtschaften zur menschlichen Grundbedingung. Dieses Phänomen fasst die vorliegende Studie unter dem Begriff der 'Anthropologisierung des Ökonomischen' und untersucht, wie sich Traktate spanischer Reformökonomen des ausgehenden 18. Jahrhunderts in sentimentalen Wirtschaftskomödien der Spätaufklärung niederschlagen. Die an der Schnittstelle zwischen Literatur-, Kulturwissenschaften und ökonomischer Theoriegeschichte verortete Untersuchung bietet erstmals seit Schumpeter einen auf aktuellen Forschungen basierenden…mehr

Produktbeschreibung
Die Politische Ökonomie des europäischen 18. Jahrhunderts erklärt das Wirtschaften zur menschlichen Grundbedingung. Dieses Phänomen fasst die vorliegende Studie unter dem Begriff der 'Anthropologisierung des Ökonomischen' und untersucht, wie sich Traktate spanischer Reformökonomen des ausgehenden 18. Jahrhunderts in sentimentalen Wirtschaftskomödien der Spätaufklärung niederschlagen. Die an der Schnittstelle zwischen Literatur-, Kulturwissenschaften und ökonomischer Theoriegeschichte verortete Untersuchung bietet erstmals seit Schumpeter einen auf aktuellen Forschungen basierenden deutschsprachigen Überblick über die Strömungen wirtschaftlichen Denkens im aufklärerischen Spanien und ihren Vorläufern. Dabei stellt sie auf den Ebenen Wirtschafts- und Theaterreform Bezüge zu Entwicklungen in Frankreich, England und Deutschland her. Ausgehend von der Erkenntnis, dass, wenn vom ökonomischen Menschen (homo oeconomicus) die Rede ist, meist der ökonomische Mann (vir oeconomicus) gemeint ist, entwickelt sie ein begriffliches Instrumentarium zur Analyse der wiederkehrenden ökonomischen Figurentypen des spanischen Reformtheaters. Indem sie Komödien aus dem Zeitraum zwischen 1762 bis 1805 untersucht, differenziert sie geschlechtsspezifische Verkörperungen guten und schlechten Wirtschaftens in Handel, Industrie und Agrarwirtschaft aus, die vom vir oeconomicus bis zur femina profusa reichen. Ein besonderes Augenmerk richtet die Studie neben den Transferprozessen zwischen ökonomischem und theatralem Diskurs auf den aufkeimenden Liberalismus sowie auf eine für Spanien spezifische Rückbindung des Ökonomischen an das Religiöse. Für ihren interdisziplinären Charakter wurde sie mit dem Förderpreis der Universitätsgesellschaft Münster e.V. ausgezeichnet.
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Autorenporträt
Beatrice Schuchardt ist Privatdozentin in der Iberoromanischen Literaturwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und ehemalige DFG-Stipendiatin. Aktuell vertritt sie eine Professur für spanische und französische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie unterrichtet spanische, lateinamerikanische, französische und frankophone Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft. Weitere Forschungsschwerpunkte umfassen E-Mail-Romane der hispanophonen und frankophonen Romania, die lateinamerikanische novela negra sowie weibliches Schreiben im Kontext von Exil und Migration in den Literaturen des Maghreb, Québecs und der Karibik.